30 Minuten waren gegen Eintracht Braunschweig (1:2) absolviert, als Adriano Grimaldi plötzlich auf dem Rasen liegen blieb. Minutenlang wurde er auf dem Rasen und später hinter dem Tor behandelt, bis er vom Notarzt auf einer Trage aus dem Stadion getragen wurde. „Er ist auf dem Weg nach Hause. Am Montag finden weitere Untersuchungen statt“, sagte KFC-Pressesprecher André Schahidi auf der Pressekonferenz.
Den ersten Schock konnten die Krefelder noch ganz gut verkraften. Auch ohne Grimaldi legte Uerdingen eine ordentliche Partie hin, ging durch Assani Lukimya in Führung und sah wie der sichere Sieger aus. „Wir hatten das Gefühl, dass wir es packen“, meinte der Torschütze. Bis in der 60. Spielminute Braunschweigs Marc Pfitzner nach einem harten Einsteigen an der Mittellinie mit glatt Rot vom Platz musste.
"Platzverweis hat uns nicht gut getan"
„Der Platzverweis hat uns nicht gut getan. Es ist meistens so im Fußball, dass die Mannschaft in Unterzahl dann noch mehr rein haut“, erkannte Roberto Rodriguez. Die Szene soll keineswegs als Ausrede gelten, dass Uerdingen danach gleich zwei Gegentore aus der Distanz kassierte. Yari Otto (72.) und Danilo Wiebe (82.) ließen die glücklichen Braunschweiger jubeln. Der Spitzenreiter hat einen Lauf und im Gegensatz zum KFC das Spielglück auf seiner Seite. Mit Blick auf die Distanzschüsse war der Gast aus Niedersachsen einfach mutiger. „Wir trauen uns nicht zu schießen“, wurde Lukimya deutlich.
Heiko Vogel argumentierte ähnlich, sah aber wie Rodriguez vor allem den Platzverweis als großen Knackpunkt. „Bis dahin haben nur wir stattgefunden“, sagte er. „Aber das ist dann die Psychologie des Spiels. 99 Prozent reichen in Überzahl nicht. Darüber dürfen wir uns dann nicht beschweren.“ Lediglich das Pressing-Verhalten seiner Mannschaft sei positiv zu beurteilen. Der 43-Jährige ist nun gefordert, die Köpfe vor dem Pokalspiel in Essen schnellstmöglich freizubekommen. Sollte Uerdingen auch an der Hafenstraße verlieren, wird die Situation immer unangenehmer.