Es war eine bezeichnende Szene für die schwache Vorsaison der MSV Duisburg: Am 28. Spieltag unterlag der MSV mit 2:4 gegen den FC Ingolstadt, rutschte ans Tabellenende ab und stieg wenige Wochen später - gemeinsam mit dem FCI - in die 3. Liga ab. Mitenscheidend für die Niederlage war ein unglücklicher Elfmeterpfiff gegen die Duisburger nach einem Handspiel von Joseph Baffoe. Der Zorn im MSV-Lager war riesig.
Duisburgs Daschner über Kritik am Schiedsrichter
Am Samstag, über drei Monate später, traten die Zebras wieder in Ingolstadt an. Und es setzte wieder eine Pleite (2:3), wieder ärgerten sich die Duisburger über eine strittige Situation im Strafraum - diesmal allerdings wegen eines ausgebliebenden Pfiffs zugunsten des MSV.
Mittelfeldspieler Lukas Daschner kam kurz vor dem Spielende im gegnerischen Sechszehner zu Fall. Ein Elfmeter hätte die Großchance auf den 3:3-Ausgleichstreffer bedeutet. "Ich bekomme den Ball von Stoppelkamp, will ihn mit rechts annehmen und mein Gegner zieht mir das Standbein weg“, schilderte der 20-Jährige kurz darauf am Mikrofon von Magenta Sport. Er rechnete mit dem Unparteiischen Matthias Jöllenbeck ab: „Es ist mir unerklärlich, wie man das als Schiedsrichter nicht sehen kann.“
Beistand bekam Daschner, der eine starke zweite Halbzeit gespielt und auch zum zwischenzeitlichen 1:2 getroffen hatte, von seinem Trainer Torsten Lieberknecht. Der sprach bei Magenta Sport ebenfalls von "einem klaren Elfer. Ich habe mit dem Schiedsrichter gesprochen, er soll sich sich die Szene anschauen und dann wird er wohl zu der selben Erkenntnis kommen.“
MSV in Durchgangs eins mit zu wenig Tempo
Der Coach beteiligte sich an den teils wilden Protesten seiner Spieler, auch weil er sich noch an die Szene im damals richtungsweisenden Ingolstadt-Spiel der Vorsaison besann: "Das ist so eine Erinnerung die man jetzt an Ingolstadt hat, da gehen die Emotionen hoch. Da müssen wir aber mit leben.“
Schließlich schnupperte der MSV noch mehrfach am Ausgleich, unter anderem durch Ahmet Engin. Für das 3:3 reichte es aber nicht. Lieberknecht wollte die Pleite daher nicht nur an der - aus Duisburger Sicht - Fehlentscheidung des Unparteiischen festmachen, sondern eher an "zu einfachen Gegentoren" und "zu niedrigem Tempo im Passspiel" in der ersten Halbzeit.
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