Das Spiel war lange abgepfiffen, da tauchte plötzlich das Gesicht von Thomas Blomeyer über den Bildschirm im VIP- und im Presseraum. Etwas gerädert sah der Innenverteidiger des MSV Duisburg nach der 0:1-Niederlage aus. Darauf angesprochen, wie er das Spiel gegen Wehen Wiesbaden fand, entgegnete er trocken: „War scheiße.“ Zwar nicht salonfähig, aber richtig.
20 Sekunden später war Blomeyer wieder verschwunden. Offenbar stand dem 20-Jährigen nicht der Sinn danach, sich vor den Ehrengästen ausführlich zum Spiel zu äußern. Kurz nach dem Abpfiff hatte das noch etwas anders ausgesehen.
Da gab er zu, dass die Zebras eigentlich mit einem ganz anderen Plan in das Spiel gegangen waren, mit einer ganz anderen Absicht: „Aufgrund des Hinspiels haben wir uns viel vorgenommen“, versicherte Blomeyer.
Das ging nach hinten los. „Wir haben versucht, alles nach vorne zu werfen“, sagte er mit einem Blick auf das Spiel gegen die tief stehenden Hessen und schloss an: „Es haben viele Dinge nicht geklappt. Wir haben zum Beispiel ein paar Pässe ins Seitenaus gespielt.“ Und noch dazu nur eine richtige Torchance herausgespielt: Dustin Bomheuers Kopfball in der 90. Minute. Den hielt Wiesbadens Torhüter Markus Kolke sicher fest. Mehr kam von den schwachen Duisburgern bei der blutleeren und ideenlosen Vorstellung vor eigenem Publikum nicht.
Und dennoch: Blomeyer richtete den Blick nach vorn. Denn bereits am Dienstag, 15. März, tritt der MSV bei Holstein Kiel an. „Das ist keine leichte Aufgabe“, weiß Blomeyer, sagt aber auch: „Es ist gut, dass wir eine Englische Woche haben. So können wir nachlegen und etwas beweisen.“
Etwas beweisen – das soll bedeuten: Tore schießen. Das hat der MSV seit drei Spieltagen nicht mehr geschafft. „Es wird Zeit, dass wir endlich mal ein Feuerwerk abbrennen“, sagt Blomeyer selbstbewusst.