"Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die MSV-Fans während der Partie gegen die Reserve von Werder Bremen. Vor zwei Wochen kletterten die Zebras an die Tabellenspitze. Sie sind seitdem die Gejagten. Auch Trainer Ilia Gruev gefällt das: "Jetzt wollen wir die Tabellenführung auch verteidigen", sagte der Coach bereits vor dem Spiel gegen Werder Bremen II.
Und dies sah man den Meiderichern auch deutlich an. Die Gastgeber legten sofort gut los und setzten die Norddeutschen unter Druck. Vor allem das spielerische Element kam bei der Gruev-Elf nicht zu kurz. Immer wieder glänzten besonders Kapitän Branimir Bajic und Fabian Schnellhardt mit einem ruhigen und besonnenen Spielaufbau. So entwickelte sich eine Partie, in der die Zebras das Gros an Ballbesitz hatten, die wirklich gefährlichen Aktionen vor dem Tor jedoch vorerst Mangelware blieben.
Als sich die Chance bot, schlug Duisburg aber gnadenlos zu: Andreas Wiegel setzte sich sehenswert auf der rechten Außenbahn durch und flankte flach vor das Tor. Dort traf Stanislav Iljutcenko die Kugel nicht richtig, legte dabei aber kurioserweise perfekt für Tugrul Erat auf, der zur verdienten Führung einnetzen konnte (22.). Doch das war es noch nicht - der MSV drängte auf die Erhöhung. Und diese Chance bot sich den Meiderichern in Form einer Triple-Chance: Zweimal konnte der Werderaner Keeper Michael Zetterer glänzend parieren, bevor es Zlatko Janjic fertig brachte, den Abpraller aus fünf Metern über den Bremer Kasten zu befördern.
Danach schalteten die Zebras in den Verwaltungsmodus um. Trotzdem hatte Janjic erneut die riesige Gelegenheit zum 2:0. Sein Abschluss kurz vor Pausenpfiff landete aber nur am Pfosten. Mit einer 1:0-Führung ging es in die Pause. Aus dieser kamen veränderte Meidericher. Der MSV spielte nun nicht mehr so druckvoll wie in Hälfte Eins. Kontrolliert und abgebrüht - im Stile einer echten Spitzenmannschaft - wurde die Partie runter gespielt. Die Zweitvertretung des SV Werder hatte in der gesamten Begegnung nur eine richtige Torchance. Trotz dessen lebten die Zebras bis zum Schluss gefährlich, da sie es verpassten, die frühzeitige Entscheidung herbeizuführen. Vor allem der eingewechselte Kingsley Onuegbu, der erneut nur das Aluminium traf, hätte die Meidericher kurz vor Schluss in ruhigeres Fahrwasser lenken können. So mussten die 12.452 Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena bis zum Schlusspfiff zittern - denn kurz vorher hatte Lukas Fröde nach einem Freistoß die einzige gute Chance für die Bremer.
Durch diesen Dreier verteidigt der MSV Duisburg weiterhin den Platz an der Sonne in Liga 3 und ist neben dem VfR Aalen die einzige Mannschaft, die noch immer unbesiegt ist. Das Unternehmen direkter Wiederaufstieg steht damit absolut im Soll. Am kommenden Freitag (19 Uhr) geht es für die Zebras bereits weiter. Dann wartet Wehen Wiesbaden auf den Tabellenführer.