Warum haben Sie mit dem Rauchen angefangen? Ich war 13 und wollte einem Mädchen imponieren. Sie hatte geraucht, also habe ich mir auch Kippen geholt. Ich habe sie ihr angeboten, aber sie wollte weder meine Zigaretten noch mich. Ich war so enttäuscht, dass ich mir erst einmal eine angesteckt habe.
Weiß Sie von Ihrem Werdegang? Ja. Ich habe sie im Dezember 2014 auf der Weihnachtsfeier in Schonnebeck zum ersten Mal nach mehr als 40 Jahren wiedergesehen. Sie stand auf einmal neben mir und sagte „Hallo.“ Ich wusste sofort, wer es ist und dachte, mich trifft der Schlag. Sie fragte, ob ich mich noch an die Zigaretten erinnern würde und ich musste lachen. Ich habe mich aber nur kurz mit ihr unterhalten, weil meine Freundin Astrid schon böse geguckt hat (lacht).
Mit Ihrer Lebenspartnerin sind Sie seit dem 19. Dezember 2013 zusammen. Astrid hat sich also kurz nach der Lungentransplantation für Sie entschieden. Ist sie Ihr wichtigster Halt? Ja. Dass ich nach so einer schweren Krankheit überhaupt noch eine Frau kennenlerne und sie sich auch auf einen kranken Mann einlässt, ist ein Segen. Sie konnte damals ja nicht wissen, dass ich mich so gut erholen würde. Sie hat sofort ihre Wohnung aufgegeben und ist zu mir gezogen. Dafür gebührt ihr meine Hochachtung.
Waren Sie früher ein Frauenheld? (lacht) Wenn ich im Mercedes durch die Stadt gefahren bin, ja. Im Opel Corsa hat sich aber nie eine Frau umgedreht. Nein, Scherz beiseite: Wenn ich in festen Händen war, war ich immer treu – aber ich war nicht oft in festen Händen. Ich hatte in meiner wilden Phase nur zwei Beziehungen. In der Zeit zwischen meiner ersten Freundin und meiner Frau ging es aber ordentlich ab. In Bocholt war es so, dass ich wie ein bunter Hund bekannt war. Dort war ich ein Superstar und es ging alles schneller. Der sportliche Erfolg ist mir schon zu Gute gekommen, aber ich habe beim Kennenlernen nie erzählt, dass ich Bundesligaspieler bin. Darauf mussten die Mädels schon selbst kommen. Ich habe auch nichts Verbotenes gemacht – nur einmal.
Und was war das? Wir hatten nicht so viel Geld. Also habe ich als 14-Jähriger ein paar Kekse in einem Tante-Emma-Laden geklaut. Der Diebstahl ist zwar nicht aufgeflogen, aber ich habe mich eine Woche absolut schlecht gefühlt. Ich musste für meine Mutter immer wieder dort einkaufen gehen, konnte die Verkäuferin aber nicht mehr anschauen. Das war schrecklich.
Nach eigener Aussage sind Sie in Kneipen groß geworden und haben nicht ins Glas gespuckt. Gab es auch mal handfeste Auseinandersetzungen? Nein. Ich bin stolz drauf, dass ich mich nie geprügelt habe. Alle haben erzählt, du musst dich mal geschlagen haben, um ein echter Mann zu sein. Doch das ist Unsinn. Ich habe sicherlich auch mal Ärger gehabt, aber es war nie mehr als eine Schubserei, denn dann habe ich mich umgedreht und die Sache war erledigt. Das war nicht feige, sondern meine Reaktion war die einzig Richtige.
Warum Tönnies mehrfach an Selbstmord dachte und warum er heute rundum zufrieden ist, lesen Sie auf der letzten Seite des Interviews