Offiziell ist es noch nicht, der genaue Zeitpunkt steht ebenfalls nicht fest, aber abzuwenden ist es wohl genauso wenig: Marc Fascher wird in Kürze als Trainer des SC Preußen Münster beurlaubt. Die Vertrauensbasis, die zwischen Vorstand und Coach herrschen sollte, ist spätestens nach den Szenen im Anschluss an die Partie in Oberhausen, wo sich Fascher erst von den Fans feiern ließ und dann auf der Pressekonferenz kein eindeutiges Statement bezüglich der Schmährufe in Richtung Vorstand abgab, futsch. Noch heute werden die Verantwortlichen die Lage besprechen. Das, was dann verkündet wird, ist schon fast spruchreif: "Ohne meinen Vorstandskollegen vorgreifen zu wollen, glaube ich nicht, dass das Spiel gegen Jena noch mit Marc Fascher stattfinden wird", erklärte Sportvorstand Carsten Gockel gegenüber RevierSport.
"Er hat seine Vorgesetzten verschmäht"
Der explizite Dank, den Fascher durch sein T-Shirt mit der Aufschrift "Der Fischkopp sagt danke" an die Fans richtete, wird also wohl sein Abschiedsgruß gewesen sein. "Mit dieser Inszenierung hat Marc Fascher den Bogen überspannt. Mit der Verneigung vor den Fans hat er seine direkten Vorgesetzten verschmäht. Wir kennen alle die Ehrenrunde von Ralf Rangnick auf Schalke, aber das, was am Samstag passiert ist, habe ich in dieser Form noch nicht erlebt", sagt Gockel.
Bei der Vorstandssitzung wird es wohl in erster Linie darum gehen, ob der eigentlich für den Sommer eingeplante Nachfolger sofort präsentiert werden kann, oder eine Interimslösung für den kommenden Samstag gefunden werden muss. "Wir waren in den letzten Wochen nicht untätig. Durch die Ankündigung von Marc Fascher hatten wir einen eindeutigen Arbeitsauftrag, von daher sind wir nicht unvorbereitet. Aber es muss alles besprochen werden."
Als möglicher Nachfolger ist der ehemalige Coach des VfL Osnabrück, Karsten Baumann, im Gespräch. Auch der Ex-Oberhausener Theo Schneider ist angesichts seiner Stärken im Umgang mit jungen Spielern - ein Weg, den die Preußen verstärkt gehen wollen - ein Kandidat.