„Das war das Schlechteste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe“, ärgert sich „Boss“ Walter Hellmich. Auch Neururer kann sich den Auftritt nicht erklären. „Das war einfach nur beschämend.“
Und das könnte ihn nun den Job kosten. Denn auf die Frage, ob Neururer am Sonntag in Koblenz noch auf der Bank sitzen wird, meint Hellmich: „Das weiß ich nicht.“ Denn am Donnerstag-Nachmittag wird es eine große Krisensitzung geben.
Neben Hellmich und Neururer werden auch Bruno Hübner sowie der Aufsichtsrat dabei sein. „Die müssen dann ein Konzept liefern, wie sie aus dieser Situation herauskommen wollen“, fordert Hellmich eine schnelle Besserung. „Ein Konzept haben sie ja, aber bis jetzt ist es nicht umgesetzt worden. Mal schauen, wie die Beiden die Niederlage analysieren.“
Doch Antworten sind jetzt schon klar. Denn die Zebras haben eine indiskutable Leistung abgeliefert. In allen Bereichen waren sie dem FCA unterlegen. Die überflüssige Rote Karte von Caiuby, der sich bereits mit seiner Verspätung vor dem Match gegen Rostock selbst ins Abseits gestellt hatte, war das I-Tüpfelchen auf die fiese Darbietung der Duisburger. „Wir sind vorgeführt und abgeschlachtet worden“, schimpft Neururer. „Das war ein desaströses Erlebnis. So habe ich noch nie verloren.“
Und auch Hellmich ist bedient, denn schließlich sind dem MSV rund eine Millionen Euro durch die Lappen gegangen, die dem Klub mehr als gut zu Gesicht gestanden hätten. „Das tut richtig weh“, nickt der Bau-Unternehmer. „Wir haben schon öfter verloren, aber so konsterniert habe ich die Truppe noch nie gesehen.“
Eine Aussage, die nichts Gutes für Neururer vermuten lässt. Doch dass der Coach so kurz vor dem Match in Koblenz am Sonntag noch vor die Tür gesetzt wird, ist eher unwahrscheinlich. „Wir müssen abwarten, wie die Gremien entscheiden werden“, will Hellmich keine Prognose abgeben.
Das bedeutet, dass die Partie gegen die TuS sein Schicksalsspiel werden könnte. Bei einer erneuten Pleite wird Neururer, der schon mehrfach mit seinem Rücktritt gedroht hat, wohl seinen Hut nehmen müssen, mit einem Sieg geht es erst einmal weiter.
Fest steht jedenfalls: Jetzt ist es eng für Neururer.