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Hellmichs Plan
"Ich würde gerne zum VfL"

MSV: Hellmich kann man nicht überraschen
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Als Peter Neururer am Mittwoch nicht beim Training des MSV erschien, entfachten die Diskussionen. Ist er schon in Bochum? Hat ihn Walter Hellmich gefeuert?

Doch weit gefehlt. Der Trainer hat die Brocken (noch) nicht hingeworfen. Der 54-Jährige musste vor dem Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen den lizenzierten Fußballlehrer Serdar Dayat aussagen.

„Er hat beim MSV Duisburg nie ein mehrwöchtiges Praktikum absolviert, das für den Erhalt der Lizenz erforderlich ist“, hat Neururer im Ermittlungsverfahren gegen den aktuellen Co-Trainer von Thomas Doll beim türkischen Süper-Lig-Club Genclerbirligi ausgesagt. „Er war nie bei uns und hat alle Informationen, die er für seine Arbeit benötigt hat, bei Wikipedia abgeschrieben“, erzählt Neururer, der zusammen mit seinen Vorgängern Rudi Bommer und Heiko Scholz in Frankfurt auflaufen musste.

Wie es auch sei, an der Wedau wird der „Fall Neururer“ dennoch kontrovers gesehen. Denn mit seiner erneuten Androhung, aufzuhören, wenn die Einstellung des Teams am Freitag gegen Berlin nicht stimme, hat der ehemalige Bochumer selbst die Spekulationen geschürt, dass er den freien Coach-Posten beim VfL bekleiden möchte. „Das ist totaler Blödsinn“, wehrt sich Neururer. „Dass ich in Bochum noch einen Freundeskreis habe, ist doch normal. Es ist auch normal, dass ich zu Werner Altegoer ein überragendes Verhältnis habe. Aber es ist nicht mehr normal, dass irgendwelche Idioten behaupten, dass ich die Situation ausnutzen will, um zum VfL zurückzugehen.“

Peter Neururer setzt seine Elf unter Druck (Foto: firo).

Viel mehr will er mit seiner Ankündigung, seinen Hut zu nehmen, die Mannschaft in die Pflicht nehmen. Angst, dass dieser Schachzug, den er zum wiederholten Male bei den Zebras zieht, verpufen könnte, hat er nicht. „Ich habe zum ersten Mal das Team in die Pflicht genommen. Und was bleibt mir anderes übrig?“, fragt Neururer. „Ich muss mich als Verantwortlicher fragen, ob in den letzten drei Meisterschaftsspielen, die katastrophal waren, die Einstellung nicht gestimmt hat. Wenn das so ist, ist es mein Fehler und ich mache den Job frei. So ist es doch auch besser für den Verein.“

Die Frage nach dem Warum erklärt der Ex-Essener auch: „Wenn man seine Ziele nicht erreicht, fliegt man ohnehin. Wenn ich gehe, kostet es den Klub aber keinen Cent Ablöse.“ Ist Neururer nun ein Samariter? „Nein, ich bin aber konsequent.“

Übersetzt: Stimmt die Einstellung unabhängig vom Ergebnis nicht, stehen die Zebras ohne Dompteur da. Und weil der VfL bis Freitag-Abend sicherlich noch keinen Nachfolger präsentieren wird, ist die „Heimkehr“ von Peter dem Großen möglich. „Wenn ich keine Arbeit hätte, würde ich sehr gerne wieder nach Bochum gehen. Aber nur dann“, erklärt Neururer. „Doch wir werden mit einem überzeugenden Sieg gegen Berlin alle Diskussionen im Keim ersticken.“ Derweil bleibt sein „Boss“ Walter Hellmich trotz Neururers Androhung gelassen: „Sicherlich ist es außergewöhnlich, dass Peter schon wieder damit um die Ecke kommt. Aber ich sehe es in Richtung Mannschaft. Er ist ja der Trainer und macht es nicht im ersten Jahr. Ich will ihn dafür nicht kritisieren. Er meint es nicht ernst.“

Doch was passiert, wenn Neururer nach einem erneuten Desaster Ernst macht? „Ich habe immer einen Plan in der Hinterhand“, erklärt Hellmich. „Peter hat bislang eine gute Arbeit geleistet und wegen drei Niederlagen lasse ich niemanden fallen. Wir können jetzt nicht schon die gesamte Saison hinwerfen und immer noch aufsteigen. Aber überraschen kann man mich auch nicht.“

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