MSV: Hellmich rechnet nicht mit Anklage

Millionen-Ablösesummen kaum zu realisieren

Während der „Boss“ an der Aufholjagd der „Zebras“ mächtig Gefallen findet, hat ihm der Betrugsvorwurf eines Mitgliedes auf der Jahres-Hauptversammlung die Stimmung verhagelt. RS sprach mit dem Unternehmer darüber und fragte nach, ob sich der MSV Ablössummen für Spieler wie Cedrick Makiadi oder Markus Brzenska leisten kann.

Herr Hellmich, für Brzenska werden eine Millionen Euro Ablöse genannt, für Makiadi sogar 1,3 Millionen. Kann sich der MSV solche Summen überhaupt leisten?

Für uns sind solche Beträge kaum zu realisieren. Aber an mich sind diese Zahlen auch noch nicht offiziell herangetragen worden. Sobald die Verhandlungen anfangen, versuchen wir, eine Basis mit Dortmund und Wolfsburg zu finden. So weit sind wir aber noch nicht. Außerdem wird dann auch entscheidend sein, in welcher Liga wir spielen werden.

Wollen Sie das Duo denn auf jeden Fall halten?

Beide sind wertvolle Spieler für uns. Aber erst einmal zählt der Aufstieg. Natürlich möchten wir sie in beiden Spielklassen, die Realisierung müssen wir allerdings abwarten.

Wie ist der Stand bei Olivier Veigneau und Björn Schlicke?

Ich gehe davon aus, dass wir in der nächste Woche eine Entscheidung haben werden.

War das torlose Remis in Ingolstadt ein Rückschritt?

Nein. Wir haben die Siege ja nicht für uns gepachtet. Mit einem Punkt muss man auch mal zufrieden sein. Unsere Serie hält und das spricht für sich. Aber jetzt müssen wir gegen Mainz einen Dreier einfahren.

Wird eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen fallen?

Nein. Psychologisch sind wir auf einem Höhenflug, sind die zweitbeste Mannschaft der Rückrunde.

Dennoch könnte eine Pleite...

... aber wir verlieren ja nicht.

Wird endlich die Zuschauermarke von 20.000 geknackt?

Ich würde mich freuen, weil wir für das Publikum spielen. Aber wichtig ist, dass wir den Dreier landen, damit wir die externen Gespräche angehen können.

Anderes Thema. Ein Vereinsmitglied hat Sie beschuldigt, die Bilanzen gefälscht zu haben. Am Donnerstag, 2. April, soll es nun zu einem Gerichtstermin kommen. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Ich weiß nicht, ob es so weit kommen wird, denn der Verantwortliche hat bereits erklärt, die Klage zurückziehen zu wollen. Davon gehe ich jetzt auch mal aus. Und selbst wenn er es durchziehen und uns vor Gericht sehen sollten, ist es nicht so tragisch, weil unsere Zahlen und Bilanzen vollkommen stimmen. Ich habe es nicht nötig, zu lügen, schließlich bin ich unabhängig. Deswegen gehe ich mit der ganzen Sache auch cool um, weil ich keine Schuld habe. Aber natürlich ist die Sache völlig unschön und nervt.