RWO: Bruns übernimmt vorerst die Zweitvertretung

„Sind an die Grenze gegangen“

Denn am Dienstag entschied man, das Trainerduo der Zweitvertretung Dieter Schulitz und Markus auf der Heiden von den Aufgaben zu entbinden und Bruns zunächst mit dem Job zu betrauen. RS sprach mit Bruns.

Hans-Günter Bruns, die Zweitvertretung macht Sorgen, der Aufstieg in die Niederrheinliga scheint kaum noch zu erreichen. Was sagen Sie zur Situation?

Der Wechsel kam relativ kurzfristig. Wir wollen einfach alles versuchen, um den Aufstieg doch noch zu realisieren. Dafür müssen wir die restlichen sieben Partien gewinnen und dann auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Gleichzeitig schaue ich mich nach einem Nachfolger für die kommende Saison um, der aber auch gerne schon vorher übernehmen darf.

Was lief bei der Reserve falsch?

Wir haben vier Begegnungen verloren, drei, weil wir in Unterzahl waren. So etwas ist eigentlich nicht zu akzeptieren. Für die Planung wäre ein Nichtaufstieg ein Rückschritt, oder? Keine Frage, obwohl wir wussten, dass speziell Remscheid eine starke Mannschaft hat. Aber wir werden weiter alles versuchen.

Kommen wir zur ersten Mannschaft. Es gibt drei personelle Fragezeichen. Was sagt Ihr Gefühl bei Kim Falkenberg? Schwer zu sagen. Ich weiß, dass er sich hier sehr wohl fühlt. Aber er ist jung und hat das Potenzial, höher zu spielen. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, jetzt schon den Sprung zu wagen. Vielleicht würde ihm ein weiteres Jahr bei uns sehr gut tun. Aber die Entscheidung kann der Junge nur selber treffen. Ich kann aktuell keine Prognose abgeben. Und was ist mit Benny Reichert? Da ist es ähnlich wie bei Kim. Aber er ist schon 25 und die Chancen nach oben zu kommen, werden immer geringer. Aber wir sind auch in Liga zwei und dabei, uns dort zu etablieren. Da muss Benny entscheiden, ob er den Weg - den er von Beginn an mitgegangen ist - weiter mitbestreiten will.

Wie sieht es bei Tim Kruse aus?

Er hat uns durch die Blume signalisiert, dass er sich das hier weiter vorstellen könnte. Wir sind bei allen drei Spielern an die Grenze gegangen. Jetzt warten wir auf die Entscheidung.

Angenommen, die Kicker gehen. Sehen Sie sich dann unter Druck gesetzt, dass mit geringen Mitteln absolute Leistungsträger ersetzt werden müssen? So oder so werden wir unseren Weg weiter gehen. Unabhängig davon, wer bleibt oder geht. Ich sage immer, dass jeder Akteur zu ersetzen ist. Der eine mehr und der andere weniger. Natürlich würden wir das gesamte Trio super gerne behalten. Nur wenn das nicht möglich ist, müssen wir andere Typen, die ähnliche Qualitäten haben, dazugewinnen. Wir haben schon gezeigt, dass es möglich ist, auch mit wenig Geld etwas zu bewegen.

Zudem hat RWO wieder einen guten Namen, oder? Richtig, daher sind immer wieder Spieler bereit, auf Geld zu verzichten, wenn sie dafür in eine intakte Truppe mit einem funktionierenden Umfeld kommen. Und das muss unser Weg sein. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir Anrufe von Beratern haben, die aus den eben genannten Gründen bei uns anklopfen. Denn man sieht, hier werden junge Talente gefördert, wenn sie sich vernünftig präsentieren. Wie geht es jetzt zeitlich weiter? Zunächst wollen wir unsere Jungs weiter verpflichten. Das dauert eine gewisse Zeit. Erst dann gehen wir an externe Spieler ran. Und dann wollen wir bis Ende April fertig sein. Wir hoffen dabei natürlich auch, dass wir gar nicht so viel machen müssen.