MSV: Grlic geht mit Wut im Bauch ins Spitzenspiel

„Unser neues Selbstbewusstsein“

Denn als er mit der Mannschaft an der Westenderstraße eine Einheit abspulte, drangen Unbekannte in die Kabine ein und beklauten Grlic. Die Beute: Eine Breitling-Uhr sowie 600 Euro in Bar.

Wie der ehemalige Aachener damit umgeht, welche Chancen er für das Spitzenspiel gegen Freiburg sieht und wie er mit der aufkeimenden Kritik umgeht, verrät der 33-Jährige im RS-Gespräch.

„Ivo“ Grlic, der Spielertrakt ist abgeschlossen. Wie konnte der Diebstahl überhaupt passieren?

Das weiß ich auch nicht. Die Polizei war auch vor Ort, hat allerdings keine Einbruchsspuren gefunden. Normalerweise kommt man da gar nicht rein. Der Zutritt ist nur Angestellten des MSV möglich.

Also war es ein Kollege?

Ich habe keine Ahnung, wer es war. Ich spreche auch Nichts aus, aber ich bin enttäuscht und stinksauer. Die Uhr war ein Geschenk mit vielen Erinnerungen. Außerdem war sie sehr wertvoll.

Themawechsel. Mit der jüngsten Serie haben Sie wieder Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Ist es ernüchternd, dass gegen Nürnberg nur 15.000 Fans im Stadion waren?

Nein. Gegen 1860 München herrschte schon eine sensationelle Stimmung. Und gegen den Club haben wir gemeinsam das 2:2 gefeiert. Das war klasse. Aber natürlich hoffe ich auch, dass es gegen Freiburg voller wird.

Womit wollen Sie die Anhänger denn in die Arena locken?

Gegen Freiburg werden wir einen weiteren Schritt nach vorne machen. Das ist unser neues Selbstbewusstsein. Der Trainer hat einen großen Anteil für die momentane Situation. Denn durch seine Art, sein Auftreten und die Motivation glauben wir an uns. Er sagt uns immer wieder, dass wir eine starke Mannschaft sind. Und das werden wir gegen den Sportclub beweisen.

Hätten Sie denn gedacht, dass Freiburg derart souverän marschiert?

Nein, so eiskalt hätte ich sie nicht erwartet. Aber sie haben immer eine gute Truppe, auch in der schweren Zeit vor einem Jahr die Ruhe bewahrt und sich diesen Erfolg mit viel Arbeit erkämpft. Allerdings darf man sich nie ausruhen und sich zu sicher fühlen. Es kann alles sehr schnell gehen. Wir sind das positive, Kaiserslautern das negative Beispiel dafür, dass sich der Fahrstuhl schnell bewegt.

Sie standen zuletzt im Fokus der Kritik, weil Sie nicht die Leistung abgerufen haben, die man von Ihnen gewohnt ist. Wie wichtig ist der Rückhalt Ihres Trainers für Sie?

In Aachen habe ich einen grottenschlechten Tag erwischt. Aber das ist abgehakt und gegen Nürnberg war ich nicht so schlecht, auch wenn noch Luft nach oben vorhanden ist. Aber wichtig ist der Erfolg. Wir haben eine starke Bank und da ist es natürlich ein Vorteil, wenn man Vertrauen des Coaches spürt. Aber gegen Freiburg werde ich wieder meine Normalform haben und dann ist das Thema auch durch.

Ihre gefürchteten Standards sind zuletzt ausgeblieben. Nun dürfen auch andere ran. Wie bewerten Sie die Situation?

Damit habe ich kein Problem. Peter Neururer will, dass man die Ecken zum Tor bringt. Deshalb schießt Bernd Korzynietz von rechts. Änis Ben-Hatira oder Mihai Tararache können auch gute Freistöße schießen. Das ist vollkommen okay. Es ist keine Degradierung, sondern einfach schwieriger für den Gegner, uns einzuschätzen.