Während die Youngster Mirko Boland (Eintracht Braunschweig) und Simon Terodde (an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen) den Klub verließen, durften auch Fernando Avalos, Serge Branco, Ibrahim Salou, Mounir Chaftar und Valentine Atem nicht mehr am Training teilnehmen.
„Intensiveres und erfolgreicheres Arbeiten“, erhofft sich der Trainer durch diese Maßnahme. Mit 22 Mann ging es dann ins türkische Trainingslager nach Belek. Und Neururer nahm seine Schützlinge richtig ran. In drei Einheiten pro Tag legte er die Basis für die anvisierte Aufholjagd in der Rückrunde. Doch die Testspiele ließen aufgrund des Kräfteverschleißes noch einige Wünsche offen.
Testspiele: MSV - FSV Frankfurt 1:1 MSV - 1. FC Köln 0:1 MSV - Denizlispor 2:2 Wintercup in Düsseldorf MSV - Fortuna 1:3 MSV - Hertha BSC n.E. 5:3 Bilanz: Fünf Spiele, ein Sieg, zwei Remis, zwei Niederlagen. Tore: Heller (2), Wagner, Adler, Korzynietz, Kouemaha, Tararache, Tiffert.
Abwehr Das Prunkstück der „Zebras“ zeigte ausgerechnet beim ersten Auftritt vor seinen Fans gegen den Drittligisten Fortuna Düsseldorf seine schlechteste Seite. Drei Einschläge in nur 45 Minuten sind einfach zuviel und zeigen, dass die Feinabstimmung noch nicht abgeschlossen ist. Doch mit der Verpflichtung des ehemaligen Wolfsburgers Bernd Korzynietz hat die Duisburger Defensive eine weitere Aufwertung erhalten. Der Ex-Gladbacher hat auf Anhieb seine Qualität unter Beweis gestellt, sich schnell auf der rechten Seite akklimatisiert und ist mehr als ein Ersatz für Tobias Willi. Mit seiner Routine aus 169 Bundesligaspielen wird er dem in der Hinrunde ohnehin starken Bollwerk zusätzliche Stabilität verleihen. In der Innenverteidigung hat Neururer ebenfalls die Qual der Wahl. Denn mit dem in der Hinserie starken Duo Björn Schlicke/Markus Brzenska hat er eigentlich keinen Grund zu wechseln. Doch Gordon Schildenfeld hat sich eingefunden und mit guten Leistungen als echte Alternative herauskristallisiert. Auf der linken Seite wird kein Weg an Olivier Veigneau vorbeigehen. Der Franzose hat aufgrund der konstanten Auftritte klar die Nase vorne und wird Pablo Caceres in die Schranken weisen.
Mittelfeld Die größte personelle Auswahl, doch kaum Effektivität. Zwar gehört der MSV zu den konterstärksten Teams der Liga und hat mit Cedrick Makiadi den gefährlichsten Mittelfeldstrategen in seinen Reihen, dennoch klafft ein großes Loch in der Mitte. Denn die Blau-Weißen sind nicht in der Lage, die Spitzen ausreichend mit Flanken oder Pässen zu versorgen. Makiadi ist natürlich gesetzt, in der Zentrale stehen mit Kapitän „Ivo“ Grlic, Mihai Tararache zwei echte Routiniers in den Startlöchern. Bleibt die Frage, ob Olcay Sahan oder Christian Tiffert, die bei Neururer beide hoch im Kurs stehen, den vierten Platz einnehmen werden. Adam Bodzek, Gregory Christ sowie Chinedu Ede, den ein Bänderriss die Vorbereitung kostete, dürften wohl erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Abhängig vom Spielsystem darf sich auch Maicon gute Chancen hinter den Spitzen ausrechnen.
Angriff Die Achillesferse des MSV. Die „Abteilung Attacke“ ist viel zu harmlos. Doch das liegt nicht nur an der vorhandenen Abschlussschwäche, denn die Stürmer werden auch kaum in Szene gesetzt. Dorge Kouemaha, Sandro Wagner, Marcel Heller und Nicky Adler müssen sich viele Bälle im Mittelfeld holen und fehlen bei den Gegenstößen in vorderster Reihe. Ob und wer neben dem bislang erfolgreichsten Knisper Koumemaha auflaufen wird, ist allerdings fraglich. Denn weder Wagner, noch Heller oder Adler konnten sich in den Vordergrund spielen. Die besten Karten für einen Platz in der Startelf dürfe allerdings Heller aufgrund seiner Schnelligkeit und seinen guten Leistungen in den Testspielen haben.
Schwächen Die Mannschaft strahlt keine Torgefahr aus. Beim Wintercup verfiel das Team immer wieder in den alten Trott, lange Bälle nach vorne zu schlagen. Aber es ist nur dann effektiv, wenn die gesamte Truppe mitzieht.
Stärken Die T-Frage. Auf der Linie haben die Duisburger ein Luxusproblem. Denn sowohl Tom Starke als auch Marcel Herzog sind absolute Leistungsträger. Das Duo hat sich während der gesamten Vorbereitung gegenseitig gepusht. Dieser Synergieeffekt hat dazu geführt, dass sich beide Keeper auf einem absoluten Toplevel befinden. Weil Starke beim Wintercup tadellos blieb und Herzog drei Mal hinter sich greifen musste, dürfte ein erneuter Wechsel zwischen den Pfosten ausgeschlossen sein, auch wenn die Fans genau diesen fordern.
Prognose Der MSV wird die Aufgabe in Rostock mit Hängen und Würgen für sich entscheiden. Im Heimspiel gegen Wehen müssen die „Zebras“ dann Farbe bekennen. Denn die Arena muss zu einer Festung ausgebaut werden, wenn die Hoffnung vom direkten Wiederaufstieg nicht sofort zu Beginn der Rückserie erlöschen soll.
Wunschelf Starke - Korzynietz, Schlicke, Brzenska, Veigneau - Sahan, Grlic, Tararache - Makiadi - Kouemaha, Heller.