Doch kurz vor dem heutigen Auftritt in Mainz muss der Keeper nun doch passen. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, berichtet Trainer Rudi Bommer. Ganz unglücklich dürfte der Coach über diese Nachricht nicht sein, denn so ist die endgültige Entscheidung nach der Nummer eins erst einmal vertagt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall Starkes hat Marcel Herzog seine Chance genutzt und sich mit zahlreichen Paraden und sicheren Auftritten ins Rampenlicht gespielt. „Ich bin froh, meine Leistung abgerufen zu haben. Es hat ja auch lange genug gedauert“, genießt Herzog die positiven Schlagzeilen. „Das ist für jeden Spieler schön, aber es kann auch schnell wieder in die andere Richtung gehen. Deshalb werde ich mich sicherlich nicht ausruhen.“
Dazu hat der Schweizer auch keine Zeit, denn Mainz verfügt mit 20 Treffern über eine der besten Offensivabteilungen der Liga. Lediglich Fürth und Rostock haben noch ein Tor mehr erzielt. „Aber wir haben eine der sichersten Abwehrreihen“, hebt Herzog an, dass sich die FSV-Angreifer am MSV-„Bollwerk“ die Zähne ausbeißen werden. „Ich schaue lieber auf unsere Stärken, als auf den Gegner. Wir können schließlich auch etwas und das werden wir zeigen“, ist Herzog davon überzeugt, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. „Man hat richtig gemerkt, dass das 6:1 dem ganzen Verein geholfen hat. Jetzt ist Ruhe und alle haben wieder Spaß.“
Und das soll sich schließlich nicht sofort wieder ändern. „Wir als Mannschaft müssen mit guten Leistungen auf unsere Fans zugehen. Wenn wir den ersten Schritt machen und die Zuschauer sehen, dass jeder Einzelne kämpft, stehen sie auch wie eine Eins hinter uns.“ Und dass die erste Überzeugung gegen Ingolstadt gelungen ist, sieht man daran, dass sich die MSV-Anhänger in Scharen auf den Weg nach Mainz machen. 1.300 Fans begleiten die „Zebras“. Herzog lacht: „Also müssen wir ihnen auch etwas bieten.“
Und dass am Mittwoch bereits der FC St. Pauli wartet, ist für den Torwart, der aber noch nicht weiß, ob er erneut zwischen den Pfosten stehen wird, kein Problem: „Ich brauche nicht so lange wie ein Feldspieler, um mich zu regenerieren. Deshalb sind Englische Wochen klasse. Genau das ist Fußball. Und wenn wir danach dann sechs Punkte mehr haben, ist auch alles andere vergessen.“ Bis auf die T-Frage, denn die muss noch endgültig geklärt werden.