Laut Polizeiangaben wurden sechs Beamte und neun Randalierer leicht verletzt, 52 Rostocker Chaoten wurden vorübergehend festgenommen. DFB-Präsident Theo Zwanziger reagierte mit Unverständnis auf die erneuten Randale: "Es ist enttäuschend und frustrierend, was da passiert. Das sind Gruppen mit krimineller Energie, die außerhalb des Stadions Aufmerksamkeit erreichen wollen. Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, warum die Hemmschwelle für Gewalt so niedrig ist", sagte Zwanziger und kündigte an: "Natürlich werden wir die Vorfälle um das Spiel untersuchen."
Nach dem Abpfiff griff eine Gruppe von bis zu 500 Personen massiv die Absperrungen der Polizei an, die die Fanlager trennen sollte. Daraufhin kam es zum Einsatz von zwei Wasserwerfern. "Durch das von der Polizei verfolgte Prinzip, die Fanlager konsequent zu trennen, kam es zu keinem direkten Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen", erklärte Kriminaldirektor Peter Mainka, Leiter der Polizeiinspektion Rostock.
Vor dem Anpfiff aber hatten Hansa-Fans etwa 1200 Gäste-Anhänger bei der Anreise auf dem S-Bahn-Haltepunkt Parkstraße angegriffen und mit Flaschen und Steinen beworfen. 52 Rostocker Randalierer wurden daraufhin in Gewahrsam genommen. Gegen 47 von ihnen laufen Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Im Vorfeld des Nordderbys hatten die Vorstände beider Vereine ihre Fans zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Auseinandersetzungen gewaltbereiter Anhänger beider Klubs gekommen.