In der sportlichen Krise setzt der FC Schalke 04 auf der Unterstützung eines Eurofighters. Youri Mulder übernimmt als Sportdirektor bei dem abstiegsbedrohten Zweitligisten ab der kommenden Länderspielpause nach dem Heimspiel gegen Jahn Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky). Wie die Gelsenkirchener bekannt gegeben haben, soll der 55 Jahre alte Niederländer diese Rolle zunächst interimsmäßig ausfüllen, bis ein neuer Mann gefunden wird, der den Job auf Dauer übernimmt. Möglich ist nun auch, dass auf Mulder wieder ein Sportvorstand folge, wie Aufsichtsratschef Axel Hefer erklärt.
Mulder tritt somit die Nachfolge von Marc Wilmots (55) an. Der Belgier – ebenfalls Eurofighter und S04-Legende – übte das Amt des Sportdirektors auf Schalke von Januar 2024 bis Ende September aus. Zusammen mit Ex-Trainer Karel Geraerts wurde Wilmots jedoch freigestellt. Der Posten des Sportdirektors hat letztlich nicht zum Ex-Spieler und Trainer gepasst. Vorstandschef Matthias Tillmann (55) begründete das Aus damals mit „unterschiedlichen Ansichten, darüber, wie und in welche Richtung wir den Fußball auf Schalke entwickeln wollen“.
Der Hintergrund dieser Verpflichtung ist offensichtlich: Mulder soll den angeschlagenen Trainer Kees van Wonderen (55) unterstützen, nah an der Mannschaft sein und ein Gesicht für die Öffentlichkeit darstellen. Die ersten vier Pflichtspiele seit seiner Verpflichtung konnte der Niederländer allesamt nicht gewinnen (drei Niederlagen, ein Remis). Eine Entlastung ist Mulder auch für Kaderplaner Ben Manga (50) und Matthias Tillmann (41), die zuletzt etwas mehr in der Öffentlichkeit präsent waren.
„Wir sind zu der Überzeugung gekommen, die aktuell freie Stelle in der sportlichen Führung interimistisch zu besetzen, um die Arbeit im Profileistungszentrum bestmöglich zu unterstützen. Youri ist mit Blick auf die kommenden Wochen aus unserer Sicht der beste Kandidat für die Aufgabe“, erklärt Matthias Tillmann.
Für Youri Mulder spricht, dass er mit den Abläufen auf Schalke bestens vertraut ist. Seit vier Jahren sitzt der ehemalige Stürmer im Aufsichtsrat der Königsblauen, wo er zusammen mit Moritz Dörnemann den Sportausschuss bildet. Für seine Zeit als Sportdirektor lässt er dieses Amt ruhen. „Für mich war sofort klar, dass ich mit anpacken möchte. Die Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist bekannt, der stellen wir uns. Um das klar und deutlich zu sagen: Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Kees van Wonderen die Trendwende schaffen werden. Das mache ich in internen Gesprächen und auch im Austausch mit der Öffentlichkeit“, erklärt Mulder.