Anfang Juli hatte Schalkes Kaderplaner Ben Manga im Trainingslager einen weiteren Zugang angekündigt, nur wenige Stunden später war Abwehrspieler Felipe Sanchez dann auch schon in Mittersill. Der 20-jährige Argentinier hatte einen Vertrag bis 2028 unterschrieben, als Ablöse waren damals rund 800.000 Euro im Gespräch.
Klar war aber, dass diese Summe ansteigen dürfte, da verschiedene Erfolgsboni enthalten sind und zudem eine hohe Weiterverkaufsbeteiligung. Genaue Zahlen nannte Schalke nicht. Das tat nun der Club de Gimnasia y Esgrima La Plata, von dem Sanchez nach Gelsenkirchen gekommen war.
Laut dem argentinischen Erstligisten war die Ablöse siebenstellig. In einer offiziellen Mitteilung an die Vereinsmitglieder wurde die Sockelablöse von 1,3 Millionen US-Dollar genannt, das sind umgerechnet rund 1,17 Millionen Euro. Die Erfolgs-Bonuszahlungen betragen bis zu 1,1 Millionen US-Dollar (ca. 990.000 Euro). Wird Sanchez verkauft, muss Schalke 20 Prozent der Ablöse an Gimnasia weiterleiten.
Damit wäre er mit Auszahlung sämtlicher Boni und dann zwei Millionen Euro der zweitteuerste Einkauf der vergangenen Transferperiode. Nur Moussa Sylla war teurer, für ihn zahlten die Königsblauen wohl um die 2,5 Millionen Euro an den französischen Zweitligisten Pau FC.
Bisher wenig Spielzeit für Schalke
Sanchez kam bisher auf zwei Startelf-Nominierungen, er startete in der Liga gegen Magdeburg und im Pokal gegen Aalen, wirkte auf dem Platz etwas unsicher. Laut Trainer Karel Geraerts benötige er noch etwas Zeit, um auf Schalke anzukommen. Auch die Sprachbarriere trage dazu bei. Kaderplaner Manga sieht zwar auch die Sprachbarriere, traut Sanchez aber mehr zu, als nur einen Stammplatz auf der Bank: „Wer schon einmal in Argentinien war, der weiß, wie da Fußball gespielt wird. Da ist in jedem Spiel Krieg auf dem Platz. Wenn ein Junge mit 20 Jahren da gespielt hat, sollte er in meinen Augen auch gegen Magdeburg und Darmstadt spielen können.“
Doch zuletzt beim 1:3 gegen den 1. FC Köln spielten weder Sanchez noch der ebenfalls neue Martin Wasinski, sondern Mittelfeldspieler Ron Schallenberg verteidigte neben dem in der kompletten Vorbereitung verletzten Cissé. Ein Umstand, den Manga zumindest öffentlich akzeptierte. „Am Ende stellt der Trainer die Mannschaft auf. Wenn der Trainer sagt, Wasinski und Sanchez sind nicht so weit in seinen Augen, dann müssen wir das respektieren. Ob es mir gefällt, spielt keine Rolle.“