Rüdiger Abramczik ist auf Schalke eine Legende. Zusammen mit Olaf Thon hat er die Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 beim NRW-Traditionsmasters in Mülheim betreut. Aber natürlich macht er sich auch Gedanken um seine Königsblauen, die künftig mit der Verpflichtung von Marc Wilmots zum Sportdirektor einen neuen Weg gehen wollen.
"Das NRW-Traditionsmasters ist einfach einmalig", schwärmte Abramczik von der Riesenatmosphäre in der mit 2.500 Zuschauern vollbesetzten Westenergie-Sporthalle in Mülheim. "Das Turnier ist immer schön. Es sind wieder viele Fans da. Nur wenn du verlierst, macht es keinen Spaß", sagte Abramczik nach der Auftaktniederlage gegen Rot-Weiss Essen. Aber das sollte sich im Laufe des Abends noch ändern. Schalke steigerte sich von Spiel zu Spiel und verlor erst das Finale - erneut gegen den RWE.
Sein Blick ging aber auch bereits in Richtung Rückrunde in der 2. Liga, wo der S04 an seinem leichten Aufwärtstrend weiterarbeiten will. "Ich glaube, wenn man konditionsmäßig dahin kommt, dass man in der Rückrunde 90 Minuten Gas geben kann, dann wäre das ein Riesenvorteil gegenüber der Hinrunde. Bis jetzt haben wir immer nur 70 oder 80 Minuten mithalten können und oft noch späte Gegentore bekommen", erklärt "Abi".
In diesem Zusammenhang setzt er auf Trainer Karel Geraerts und das Trainingslager in Portugal. "Wir haben mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV und dann dem Spiel beim 1. FC Kaiserslautern zwei schwierige Spiele zum Auftakt. Wenn du die beide verlieren solltest, dann sieht es schon wieder bitter aus."
Natürlich wäre es gut, wenn noch weitere Akteure kämen, die das Team verstärken. "Aber auch wenn das der Fall wäre, glaube ich nicht mehr, dass wir in dieser Saison noch aufsteigen. Es geht nur noch darum, da unten rauszukommen. Und dann kann man auch mal mit den jungen Spelern testen, wen man für das nächste Jahr gebrauchen kann."
Obwohl er die Flinte Richtung Bundesliga auch noch nicht ganz ins Korn werfen will. "Im Fußball ist alles möglich. Wenn du den HSV schlägst und die anderen da oben verlieren, schreien natürlich alle wieder ´wir wollen wieder aufsteigen.´"
Die Installierung von Wilmots als neuen starken Mann beim S04 findet Abramczik richtig. "Ein ehemaliger Spieler ist immer gut. Auch, wenn er schon 20 Jahre weg war. Er hat Ahnung vom Fußball, das kann nur positiv sein." Wilmots habe auf jeden Fall eine faire Chance verdient.