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Karaman fliegt, S04 spielt wie ein Absteiger

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Schalke: Karaman fliegt, S04 spielt wie ein Absteiger
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Noch ist die Unterschrift nicht da, aber der neue Trainer Karel Geraerts sieht beim Schalker 1:2 gegen Hertha BSC viel Arbeit auf sich zukommen.

Für den FC Schalke 04 wird die Lage in der 2. Bundesliga immer brenzliger: Die Königsblauen warten weiter auf den ersten Sieg seit Mitte September (4:3 gegen Magdeburg), im Duell der beiden Erstliga-Absteiger setzte es für die Mannschaft von Interimstrainer Matthias Kreutzer in dessen letztem Einsatz ein 1:2 (0:1) gegen Hertha BSC.

Karel Geraerts, der vor einer Einigung mit Schalke als neuer Trainer steht, wird bei der dritten Pleite in Serie reichlich Arbeit erkannt haben, die nun auf ihn in der Länderspielpause wartet. In den meisten der 90 Spielminuten stellten die Schalker sich selbst jedenfalls ein Armutszeugnis aus. Smail Prveljak hatte ein zögerliches Abwehrverhalten des zurückgekehrten Timo Baumgartl kurz vor der Pause zur Berliner Führung (41.) genutzt.

Nach der Pause spielte Fabian Reese Henning Matriciani auf einem Bierdeckel aus und brachte Schalke das 0:2 (52.) bei. Mit 20 Gegentreffern haben die Gelsenkirchener weiterhin die schlechteste Abwehr nach dem VfL Osnabrück (21). Der Anschlusstreffer des eingewechselten Yusuf Kabadayi (80.) kam zu spät.

In seinem vorerst letzten Spiel als verantwortlicher Übergangstrainer hatte Kreutzer die Mannschaft im Vergleich zum 1:3 beim SC Paderborn gewaltig umgebaut: So gab es ein Pflichtspieldebüt für die Königsblauen, Justin Heekeren rückte für Michael Langer zwischen die Pfosten.

Der von der Suspendierung zurückgeholte Baumgartl ersetzt in der Viererkette Tomas Kalas innen, außen rechts vertrat Henning Matriciani den angeschlagenen Cedric Brunner. Außerdem neu im offensiveren Part des Teams: Lino Tempelmann, Dominick Drexler und Kenan Karaman anstelle von Paul Seguin, Assan Ouedraogo und Bryan Lasme.


Die bisher von Unsicherheit und Misserfolgen geprägte Saison der beiden ehemaligen Bundesligisten war auch in der Gelsenkirchener Veltins-Arena vor 61.887 Zuschauern zu merken. Eigentlich gelang es keinem der beiden Gegner, dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Viel Stückwerk auf beiden Seiten, kaum Spielfluss, gefährliche Torszenen als Mangelware – es war ein schwaches Zweitligaspiel.

Schalkes beste Chance vor dem Seitenwechsel hatte Drexler, der einen Querpass von Karaman aus 13 Metern Torentfernung aber nicht in die Nähe des Torgestänge bringen konnte (26.). Einziger weiterer Offensivmoment der Hausherren: Karamans Zweikampf im Strafraum (21.) mit Marc Oliver Kempf, bei dem der Schalker zu Boden ging, der Herthaner aber regelkonform verteidigt hatte.

Heekeren blieb lange Zeit unbeschäftigt und hatte zunächst Glück, als Zeefuik den schlimmen Ballverlust von Thomas Ouwejan nicht ausnutzen konnte. Beim Gegentreffer vor der Pause war der Torhüter machtlos: Die Flanke von Fabian Reese hätte Timo Baumgartl entschlossener verteidigen müssen, stattdessen hielt Smail Prveljak sein Füßchen rein – 0:1 (41.) Schlimmer wurde es für Heekeren gleich nach der Pause: Reese machte Henning Matriciani nass und tunnelte den Schalker-Keeper.

Mit dem 0:2 (52.) war erst einmal die Luft raus. Mit zwei Doppelwechseln (Lasme und Kabadayi in der 58. Minute für Drexler und Ouwejan sowie Terodde und Seguin in der 63. Minute für Polter und Schallenberg) wollte Kreutzer das Schalker Spiel beleben. Es lang kaum: Polter hatte zwar noich zunächst Lasme auf die Reise geschickt, doch der schloss selbst erfolglos ab, anstatt den mitgelaufenen Kabadayi zu bedienen (62.).

Doch mit den beiden Veränderungen kam noch mal Schwung in die Schalker Angriffsbemühungen. Murkin (74.) gab einen strammen Schuss ab, nachdem zuvor Baumgartl für den geschlagenen Heekeren gerettet hatte gegen Scherthans (73.). Das war der Zeitpunkt, an dem schon die ersten Zuschauer die Arena verließen. Sie verpassten immerhin noch einen Lattenknaller von Terodde (79.) und das 1:2 durch Kabadayi, der von halblinks aus zwölf Metern gefühlvoll ins lange Eck vollendet. „Vorwärts, FC Schalke – schieß ein Tor für uns“, dröhnte es plötzlich von den lange Zeit verstummten Rängen. Der Wunsch sollte nur nicht mehr erhört werden, weil Tjark Ernst gegen Assan Ouedraogo in der Nachspielzeit parierte.

Vor Schalke 04 liegt eine spannende und ereignisreiche Länderspielpause: Karel Geraerts soll als neuer Trainer vorgestellt werden, Matthias Kreutzer hatte die Mannschaft nur interimsmäßig geführt nach der Freistellung von Thomas Reis. Dazu steht Schalke 04 davor, einen neuen Vorstands-Chef vorzustellen. Einen ersten Eindruck von der Mannschaft könnten sie sich am Donnerstag machen, wenn um 13 Uhr ein Testspiel gegen Heracles Almelo vor Zuschauern ausgetragen wird.

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