Der 1. FC Magdeburg liegt auf dem letzten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga. Das rettende Ufer ist zwar nur einen Punkt entfernt und auf Rang neun sind es auch nur fünf Zähler Rückstand, doch die FCM-Fans waren zuletzt mächtig sauer.
Nach dem 1:1 gegen den Karlsruher SC kochten die Emotionen nach Schlusspfiff über. Gerade die Ultra-Szene warf dem Team mangelnde Einsatzbereitschaft vor. Doch nun, vor dem Auftritt bei Holstein Kiel, scheint wieder alles zwischen Fans, Mannschaft und auch Trainer Christian Titz ausgeräumt zu sein.
"Wir haben die Standpunkte ausgetauscht, haben darüber diskutiert, warum, weshalb, wie die Sichtweisen waren. Und wir sind dann ganz klar übereingekommen, es gab Emotionen, es gab Überreaktionen, aber alle wollen das Gleiche. Wir wollen gemeinsam für den Verein alles geben“, sagte Otmar Schork, FCM-Geschäftsführer, und sprach auch von einer Aufbereitung innerhalb der Mannschaft: "In jedem steckt auch immer ein Mensch."
Cheftrainer Titz hatte schon zuvor eingelenkt. "Nach dem Spiel war ich vom Verhalten gegenüber meiner Mannschaft enttäuscht und konnte es nicht verstehen. Es kam dann aus der Emotion heraus eine abwinkende Handbewegung, mit der ich ausdrücken wollte, dass ich damit nicht einverstanden bin", erklärte er und betonte: "Wenn sich dadurch wirklich eine Person angegriffen oder beleidigt gefühlt hat, dann tut es mir leid, denn das war nicht meine Absicht."
Bei einem Fan-Treffen am Dienstag hatte es schon Entwarnung gegeben. Titz: "Es war wichtig, dass wir zusammengekommen sind und uns ausgetauscht haben. Wir sind uns einig, dass wir gemeinsam nach Kiel fahren und dort alles versuchen wollen, um erfolgreich zu sein."
Es werden rund 1500 Fans aus Magdeburg in Kiel erwartet. Titz muss dann auf weitere zwei Leistungsträger verzichten. "Cristiano Piccini und Andreas Müller haben sich leider verletzt", berichtete der Fußballlehrer, der mit Amara Condé und Daniel Heber auch zwei ehemalige Essener Rot-Weisse in seinem Team trainiert. wozi mit dpa