Die Trennung nach knapp zweieinhalb Jahren dürfte Robert Klauß am Ende selbst nicht mehr überrascht haben. Viel zu inkonstant präsentierte sich der ambitionierte 1. FC Nürnberg zuletzt in der 2. Fußball-Bundesliga, viel zu wenig Torgefahr strahlten die Franken aus. Der hilflose Auftritt beim 0:3 gegen den Karlsruher SC am Sonntag brachte dann das Fass zum Überlaufen - und den jungen Cheftrainer (37) um seinen Job.
„Wir bedauern diese Entscheidung, aber sie ist unumgänglich“, betonte Sportvorstand Dieter Hecking am Montagmorgen. Beim KSC hatte der Zweitligist einen erschreckend schwachen Eindruck hinterlassen. „Die erste Halbzeit war so ziemlich das Schlechteste, was ich von uns gesehen habe. Da sind wir aufgetreten wie Opfer“, maulte Club-Kapitän Christopher Schindler bei Sky.
Mit drei Siegen und sechs Niederlagen liegt das Team nach dem zehnten Spieltag auf Tabellenplatz 14 - einen Punkt vor dem Relegationsrang und weit entfernt von den eigenen Ambitionen. Trainer Klauß schien die Mannschaft zuletzt nicht mehr zu erreichen.
Im Sommer 2020 hatte der damals 35-Jährige als jüngster Zweitliga-Coach beim Club übernommen. Er sollte den strauchelnden Traditionsverein, der zuvor dem Abstieg in die 3. Liga nur knapp entronnen war, wiederbeleben, was ihm zunächst auch gelang: Nach einer ordentlichen Debüt-Saison spielte die Mannschaft in der vergangenen Spielzeit bis kurz vor Ende um den Aufstieg mit.
Diese Saison wollten sie noch ein bisschen mehr in Nürnberg, doch es folgte der Rückfall in alte Zeiten. „Wir hätten uns alle darüber gefreut, wenn wir unseren Weg der Kontinuität hätten weitergehen können“, sagte Hecking.
Statt Kontinuität heißt es nun erstmal wieder Neuanfang beim Club: Laut Bild ist der ehemalige Trainer des FC Augsburg und von Schalke 04, Markus Weinzierl (47), der aussichtsreichste Kandidat, um schon beim Heimspiel gegen Kiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auf der Bank zu sitzen. Hecking erklärte, der Verein habe sich auf einen Kandidaten festgelegt und würde die Entscheidung zeitnah verkünden.
SID lk rd