Mike Büskens ist am Samstag 54 Jahre alt geworden. Dass er diesen als Cheftrainer seines geliebten FC Schalke 04 in der Veltins-Arena verbringt, hätte er vor zwei Wochen auch noch nicht gedacht. Die Mannschaft schenkte ihm ein 2:1 (1:0) gegen Hannover 96 – und wächst immer mehr zusammen.
Denn vor dem Spiel überraschte sie ihren neuen Trainer mit einer Gesangseinlage. „Heute Morgen beim Frühstück gab es ein kleines Ständchen von der Mannschaft. Und ihm ein Sieg zu schenken, ich glaube, das war ihm das Wichtigste“, verriet Schalkes Pferdelunge Florian Flick nach dem Spiel gegenüber schalke.tv. Doch dabei blieb es nicht.
Der Beschenkte gab die verbalen Blumen nach dem Spiel in einer Medienrunde zurück. Das Team habe Spaß daran, sich miteinander zu beschäftigen. Und man merkte richtig, wie ihm das Herz dabei aufgeht. Denn es ging auch am Abend vor dem Heimsieg gegen Hannover 96 im Mannschaftshotel offenbar lustig zu, wie Büskens verriet.
Es haben ja nur Einzelne gesungen. Aber auch das war wieder so eine Aktion, wo du merkst, wie diese Truppe lebt. Und was sie für ein Interesse haben, sich miteinander weiterzuentwickeln
Mike Büskens
Denn bereits da konnte Büskens vom Team einige musikalische Einlagen bestaunen. „Es haben ja nur Einzelne gesungen. Aber auch das war wieder so eine Aktion, wo du merkst, wie diese Truppe lebt. Und was sie für ein Interesse haben, sich miteinander weiterzuentwickeln“, erklärte Büskens. „Und wie gerne sie auch Zeit miteinander verbringen. Das war ein gutes Beispiel dafür.“
Auslöser war eine Aufforderung von Salif Sané, der, einem Mannschaftsritual folgend, dem U23-Spieler Daniel Kyerewaa ein Lied zum Einstand abnötigte. Kyerewaa war zum ersten Mal bei den Profis dabei und musste also dran glauben. Andere folgten: „Salif hat gestern Daniel aufgefordert, zum Einstand zu singen. Daniel war dann am Ende nicht der Einzige“, sagte Büskens.
Dass sich dieser Teamgeist dann am Ende auch auf dem Platz widerspiegelt, zeigte das Team dann gegen Hannover 96. Es ließ sich nach dem 1:0 durch Ko Itakura (43.) auch von zwischenzeitlichen Ausgleich kurz nach der Pause nicht aus der Bahn werfen und warf den Motor gleich wieder an. Der Lohn: Der erneute Führungstreffer nur vier Minuten später durch Rodrigo Zalazar und weitere drei Punkte im Kampf um den Aufstieg.
Auch Flick, der an der Seite von Victor Palsson eine starke Partie ablieferte, sah das so. Mit guter Ballkontrolle forderte er als offensiverer der beiden „Sechser“ immer wieder den Ball und schob so das Schalker Offensivspiel an. Dürfen Schalkes Fans im Saison-Endspurt also jetzt auf eine Siegesserie hoffen? „Hoffentlich natürlich“, meinte Flick. „Ich habe nichts gegen eine Serie. Wir müssen natürlich noch ein paar Sachen verbessern. Aber ich gucke da zuversichtlich in die Zukunft.“ Und wenn die Mannschaft am Ende der Saison dann wieder einen Grund zum Singen hätte, hätte Mike Büskens sicher nichts dagegen einzuwenden.