Die Fans von Fortuna Düsseldorf hatten genug. Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Serie und der Last-Minute-Niederlage beim 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim gab es für die rheinischen Zweitliga-Kicker ein gnadenloses Pfeifkonzert am Freitagabend in der Arena. Auch der junge Cheftrainer der Düsseldorfer musste sich „Preußer raus“-Rufe gefallen lassen. Der ehemalige Bundesligaclub und Vorjahresfünfte, der sich gerne wieder im oberen Tabellendrittel gesehen hätte, muss nun auf Abstiegskampf umstellen. „Das war am Schluss ein richtiger Nackenschlag“, befand Trainer Christian Preußer nach der bitteren Niederlage durch ein Kontertor in der Nachspielzeit von Robert Leipertz.
Der zu Saisonbeginn aus Freiburg verpflichtete 37 Jahre alte Chefcoach der Fortuna steckt mitten in einer Krise mit seinem Club, hat aber weiterhin Rückendeckung von oben. „Wir können nicht zu Beginn der Saison sagen, wir gehen diesen Weg und dann kommt der erste Wind, und wir fallen um“, sagte Vorstandsmitglied Klaus Allofs schon zu Wochenbeginn und ausdrücklich auch mit dem Zusatz, dass eine Niederlage gegen Heidenheim daran nichts ändere.
Dennoch muss sich bei den Rheinländern gerade vor den nächsten schweren Spielen gegen Darmstadt 98 und gegen den FC St. Pauli dringend etwas ändern. Vor allem die Abschlussschwäche ist eklatant. Seit 265 Minuten ist die Mannschaft ohne Torerfolg. Torjäger Rouwen Hennings hat schon seit sechs Spielen nicht mehr getroffen. „Wir hatten Möglichkeiten, aber keine Tore - gleichzeitig nutzen unsere Gegner ihre Chance eiskalt. Das zieht sich so schon etwas durch die letzten Wochen“, sagte Mittelfeldspieler Adam Bodzek. „Uns fehlen der Killer-Instinkt und das nötige Glück“, befand Stürmer Emmanuel Iyoha.
„Wir wussten, dass mal etwas schwieriger wird und es auch mal Gegenwind geben wird“, erklärte Allofs, der wie alle Verantwortlichen und Fans mit der Entwicklung nicht zufrieden ist. „Wir müssen jetzt alle gemeinsam Lösungen finden“, sagte der 64-Jährige.