Die Ausgangslage: Das 1:3 bei der SpVgg Greuther Fürth war ein massiver Rückschlag und Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten: individuelle Patzer, mangelhafte Chancenverwertung, Aussprache mit den Fans. Kapitän Anthony Losilla, der nach Gelbsperre zurückkehrte, formulierte die Ausgangslage aus Bochumer Sicht zutreffend: „Wir sind zum Siegen verdammt.“
Analyse der Partie: In den ersten 45 Minuten zeigte der VfL seine bis dato beste Saisonleistung. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis, der erstmals Manuel Wintzheimer und Silvere Ganvoula gemeinsam in der Startelf aufbot, agierte selbstbewusst, dominant, strukturiert - und versprühte dabei noch jede Menge Spielfreude. Die logische Folge: eine 2:0-Pausenführung.
Im zweiten Spielabschnitt bekamen die Gäste aus Hannover dann aber immer mehr Zugriff und kontrollierten das Spielgeschehn. Der VfL agierte zu passiv und verlagerte seinen Fokus auf die Defensive. Dafür gab es rund eine halbe Stunde vor Schluss die Quittung: Marvin Duksch erzielte nach schwachem Defensivverhalten der Bochumer den Anschluss. In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor - auf das von Manuel Riemann. Wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer lief Weydandt alleine auf den VfL-Schlussmann zu - Riemann sicherte die Führung. Weil der Schlusmann auch in der 86. Minute spektakulär hielt, rettete der VfL die drei Zähler über die Zeit.
Bochum klettert vorübergehend auf Platz elf
Premiere des Spiels: Manuel Wintzheimer schaffte in der 14. Spielminute etwas, das noch keinem Spieler des VfL Bochum in dieser Saison zuvor gelang: Der Leihstürmer vom Hamburger SV erzielte einen Treffer in Richtung der Westkurve im Bochumer Ruhrstadion. Bisher traf der VfL lediglich in Richtung Ostkurve. Simon Zoller legte später noch ein Tor nach.
Gewinner der Partie: Simon Zoller. Die vergangenen zwei Spiele saß der Stürmer nur auf der Bank. Schon unter der Woche zeigte er starke Trainingsleistungen und nahm diesen Schwung mit in das Hannover-Spiel. Belohnung: Mit einer starken Volley-Abnahme besorgte er den 2:0-Zwischenstand - sein vierter Saisontreffer.
Pechvogel des Spiels: Danilo Soares. Nach einer erneut starken Vorstellung musste der Linksverteidiger, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, verletzt ausgewechselt werden. Mit solchen Leistungen wird es für Bochum immer unwahrscheinlicher, dass Soares noch eine weitere Saison beim Pott-Klub spielen wird.
Ausblick: Der zweite Heim-Dreier und der vierte Saisonsieg insgesamt verschafft dem VfL Bochum dringend benötigte Luft im Abstiegskampf. Vorrübergehend klettert die Reis-Elf auf den elften Tabellenplatz. Nun wartet das Heimspiel gegen Regensburg zum Jahresabschluss.