Den damals größten Erfolg der Vereinsgeschichte habe Klaus Toppmöller vorhergesagt, erinnerte sich Kultreporter Günther Pohl an ein Gespräch zwischen den beiden. Die beiden hatten sich 1996 bei der EM in Manchester zufällig getroffen, dort habe der Trainer ihm auf einem Bierdeckel erklärt, wie er mit dem VfL Fünfter werden könnte. Ein Jahr später wurden diese Gedankenspiele Realität. Daran konnte sich Toppmöller selbst jedoch nicht mehr erinnern.
Mittlerweile ist es gut 25 Jahre her, dass der gebürtige Rivenicher an der Castroper Straße übernahm. Fünf Jahre blieb er dort. Logisch, dass auch er im Buch von Pohl immer wieder auftaucht. „Die Zeit geht so schnell vorbei“, stellt der mittlerweile 68-Jährige fest.
Jedes Jahr, berichtet er, ist Toppmöller auch immer wieder im Vonovia-Ruhrstadion zu Gast. Zum VfL pflege er ohnehin weiter guten Kontakt. Nicht umsonst wurde er 2016 zum Trainer der Bochumer Legenden-Elf gewählt. Und so jubelte er auch beim 2:1-Erfolg des VfL am vergangenen Wochenende gegen Erzgebirge Aue mit: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Jetzt ist wieder etwas Luft nach unten. Das geht in dieser Liga schnell. Auswärts hätte der eine oder andere Sieg vorher eingefahren werden müssen, dann wäre man wieder oben dabei.“
Trainer Thomas Reis wünsche er dabei auch das Beste, schließlich hat „Toppi“ ihn 1995 als 22-Jährigen zum VfL geholt. Seit 2009 war der heutige VfL-Cheftrainer im Bochumer Nachwuchs aktiv, zunächst als Scout, später als Assistenz- und Haupttrainer in der Jugend. Über den VfL Wolfsburg führte sein Weg im Herbst dieses Jahres wieder nach Bochum zurück. Diese Chance hätte Reis auch Toppmöllers Meinung nach verdient: „Ich drücke ihm wirklich alle Daumen, dass er den VfL wieder nach oben führt.“
Auch sein Sohn Dino ist mittlerweile als Trainer unterwegs. Am 2. Dezember gab er jedoch seinen Rücktritt beim belgischen Zweitligisten Excelsior Virton bekannt. Nun soll er beim 1. FC Saarbrücken im Gespräch sein. Vater Toppmöller verneint dies jedoch: „Das ist absoluter Quatsch, da ist gar nichts dran. Er macht im April seinen Fußballlehrer, da ist es abwegig zu denken, dass er noch kurzfristig als Trainer irgendwo einsteigt.“
Dennoch könnte es in der Zukunft irgendwann sein, dass sein Sohn vielleicht sogar mal als Trainer beim VfL landet. Aber, sagt Toppmöller: „Thomas soll es erst einmal gut machen.“