„Natürlich haben wir uns gegen einen Fünftligisten mehr vorgenommen, aber wir müssen am Ende auch mit unserem ersten Pflichtspielsieg zufrieden sein.“ Ja, Dominik Baumgartner hat Recht. Der VfL Bochum ist gegen Oberligist KSV Baunatal in die nächste DFB-Pokal-Runde eingezogen – das ist positiv und bringt frisches Kapital (rund 350.000 Euro). Rein sportlich gesehen war es das aber auch schon mit den positiven Nachrichten nach dem gruseligen Auftritt in Baunatal. Mit Blick auf die kommenden Wochen sind tiefe Sorgenfalten durchaus angebracht.
Der fast schon schmeichelhafte 3:2-Erfolg gegen Baunatal hat gezeigt: Selbst gegen einen Fünftligisten verteidigt der VfL als gesamte Mannschaft zu unkonzentriert und zu halbherzig – die Absicherung bei beiden Gegentreffern war quasi nicht vorhanden. Völlig zu Recht kritisierte Torwart Manuel Riemann das Defensivverhalten bei langen Bällen generell. Schon in den Vorbereitungsspielen war der VfL oft zu instabil – das zeigte sich dann auch beim blutleeren 1:3 in Regensburg und beim 3:3 zu Hause gegen Arminia Bielefeld, als man im Alles-oder-Nichts-Modus sowohl Taktik- als auch Qualitätsdefizite kaschierte. Acht Gegentore nach drei Pflichtspielen sind zu viel – und vorne wird es auch nicht jedes Mal Silvere Ganvoula mit einem Dreierpack retten können.
Hamburg, Wiesbaden, Stuttgart – nach fünf Spielen kann es düster aussehen
In Baunatal war vor allem die Leistung nach der Führung in der 17. Spielminute indiskutabel. Mit einer gehörigen Portion Arroganz machte der Pott-Klub einen – bis dato - durchschnittlichen Oberligisten unnötig wieder stark. Der VfL rückte darüber hinaus von den Vorgaben des Trainers ab, hielt sich nicht mehr an den Plan – das bestätigte VfL-Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz.
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In der 2. Bundesliga trifft der VfL am kommenden Freitag auf den Hamburger SV. Eine Woche darauf geht es im heimischen Ruhrstadion gegen Wehen Wiesbaden – ein Sieg hier ist Pflicht. Dann wartet das Duell auswärts beim VfB Stuttgart. Sollte sich der aktuelle Trend des VfL nicht ändern, könnten die Aussichten nach fünf Spieltagen düster sein.