Auch in Duisburg protestierten die aktiven Fanszenen gegen die Ansetzung von Montagsspielen. Im Gegensatz zum Gästeblock verzichtete die Heimkurve auf den bundesweit ausgerufenen 45-minütigen Stimmungsboykott, die Duisburger äußerten ihren Protest lediglich mit zahlreichen Bannern.
Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken zeichnete sich im ersten Durchgang keinesfalls der am Ende so klare Spielausgang ab. „Wir hatten viel Respekt vor der starken Duisburger Defensivordnung“, wusste Kiel Trainer um die Defensivqualitäten des Gegners. Mit aggressivem Pressing versuchten die Duisburger den Gegner zu Beginn weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis auf einen Distanzschuss von Kevin Wolze in der 14. Spielminute erspielte sich die Lieberknecht-Elf allerdings kaum nennenswerte Torchancen.
MSV-Abwehr vom Kieler Tempofußball überrumpelt
„Ein Elfmeter ist eine zwingende Torchance“, sagte Torsten Lieberknecht auf Nachfrage. Den hätte es nach einem Handspiel von Jonas Meffert in der 21. Minute definitiv geben müssen, der Pfiff von Schiedsrichter Florian Badstübner blieb allerdings aus. „Wenn du so intensiv spielst, dann ist das der Moment, den du dann brauchst“, analysierte der 45-Jährige die bis zu dieser Szene starke Anfangsphase seiner Elf.
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Schon ab Mitte der ersten Halbzeit, spätestens aber mit Beginn der zweiten 45 Minuten, konnte der Vorjahresdritte aus Kiel mehr und mehr seine Offensivqualitäten zeigen. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir nach einem eigenen Freistoß Kiel komplett ins Spiel bringen“, sagte Lieberknecht. Mit vielen schnellen Kontern überraschten die Norddeutschen die sonst so starke Duisburger Hintermannschaft. „Es war genau das Spiel, was Kiel liegt. Da haben wir schlecht verteidigt“, musste der ehemalige Bundesligatrainer erkennen.
Mit der überraschend desaströsen Abwehrleistung verfielen die Zebras teilweise wieder in alte Raster zurück - auch wenn das Ergebnis laut Torsten Lieberknecht zu hoch ausgefallen ist, mahnte der Trainer: „Der Weg wird nicht kürzer, er wird immer lang bleiben.“
Trotz der Pleite bleiben die Duisburger durch die gleichzeitige Niederlage des SV Sandhausen weiter drei Punkte vor Platz 16. Doch auch die kommenden Aufgaben werden nicht leichter. Nach dem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim kommt der ruhmreiche Hamburger SV an die Margaretenstraße. Autor: Fabian Kleintges-Topoll