Diese ärgerliche Niederlage gegen Dynamo Dresden ist inzwischen ein paar Tage alt, aber der Ausblick auf das Spiel des VfL?Bochum am Samstag beim FC?Heidenheim (13?Uhr) findet in dieser Englischen Woche der 2. Fußball-Bundesliga unweigerlich auch mit einem Rückblick auf den Dienstagabend statt. Wie war’s denn nach der 0:1-Pleite? „Unterschiedlich. Jeder geht damit anders um“, sagt Robert Tesche, der momentan mit Anthony Losilla das unumstrittene Bochumer Sechser-Duo bildet. „Manche waren bedrückt, manche waren positiv gestimmt, dass es schnell wieder weitergeht.“
Weiter geht’s in der Voith-Arena in Oberwürttemberg, in dem die Ansprüche unterschiedlich sind, was die Anforderungen der Trainer angeht. „Ich erwarte von der Mannschaft gegen Bochum eine deutliche Reaktion“, sagt Heidenheims Frank Schmidt nach dem 1:2 vom Mittwochabend beim SSV?Jahn Regensburg. Und Robin Dutt? Der erwartet eigentlich nur, dass seine Mannschaft ihren Faden aus der zweiten Dresden-Halbzeit wieder aufnimmt – aber nicht mit null Toren. „Da siehst du mal, dass du Statistiken in die Tonne kloppen kannst“, sagt der 53-jährige VfL-Trainer. „Statistisch war es unser bestes Saisonspiel, aber es hat sich nicht so angefühlt.“ Überhaupt nicht.
Heidenheim eine "gestandene Zweitliga-Mannschaft" Auf den VfL wartet nun ein Gegner, der „eine gestandene Zweitliga-Mannschaft ist“, wie Robin Dutt sagt. Robert Tesche formuliert es ein bisschen anders. „Das wird auf jeden Fall unangenehm“, sagt er. Und dieses Unangenehme verbindet der 31-Jährige beim FC Heidenheim vor allem auch mit einem Namen: Marc Schnatterer.
Der 32-jährige Kapitän des Tabellen-13., für den in dieser Saison auch schon drei Treffer zu Buche stehen, kommt seit 2008 nach 367?Pflichtspielen auf 109?Tore und 108?Vorlagen für den FCH. „Wenn ich an Schnatterer denke, wenn er wieder von überall seine Freistöße reinhaut oder aber einfach aufs Tor drischt“, sagt Robert Tesche, „haben die Heidenheimer mit dessen rechtem Fuß eine ungeheure Qualität. Da müssen wir stark aufpassen.“
Zu beachten ist aber nicht nur Marc Schnatterer. „Die Heidenheimer sind eine sehr zweikampfstarke und laufstarke Mannschaft“, sagt Sebastian Maier. „Jetzt haben sie sogar spielerisch zugelegt und vorne Leute, die regelmäßig treffen.“ Robert Glatzel zum Beispiel, der bereits fünfmal eingenetzt hat. „Da kommt“, sagt der Chef des offensiven VfL-Mittelfelds, „ein extrem hartes Stück Arbeit auf uns zu.“
Es ist nicht zu überhören, dass die Bochumer, die nach dem Donnerstag-0:0 zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem Hamburger SV auf Rang acht abgerutscht sind, ihrem Gastgeber mit sehr viel Respekt begegnen und immer noch ein bisschen an Dresden denken. „Aber für viel Traurigkeit ist eh nicht viel Zeit“, sagt VfL-Stürmer Lukas Hinterseer und lässt eine klare Ansage folgen: „In Heidenheim wollen wir die drei Punkte wieder zurückholen.“ Auch wenn das so eigentlich gar nicht geht.
Damit es aber drei Zähler werden, hat Trainer Robin Dutt auch noch einmal zu einer kompakten Video-Analyse der Dienstag-Partie gebeten. Das Ergebnis überrascht niemanden. „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen“, sagt Robert Tesche, „und an die zweite Halbzeit anknüpfen, was wir vom Spielerischen und Kämpferischen gezeigt haben.“ Und die Bochumer müssen vor allem eins: das Heidenheimer Tor treffen.
Autor: Andree Hagel