Seit Januar spielt Felix Bastians in China beim Erstligisten Tianjin Teda. Doch dabei muss es nicht bis zum Karriereende des 30-jährigen Innenverteidigers bleiben: Bastians kann sich eine Rückkehr zum Fußball-Zweitligisten VfL Bochum vorstellen. "Mein Lebensmittelpunkt wird Bochum sein", sagt Bastians in einem "Kicker"-Interview. Er ist in Bochum geboren, aufgewachsen und mit seiner Frau und seinem kleinen Kind längst sesshaft geworden, nachdem er zwischendurch auch in Freiburg und bei Hertha BSC gespielt hatte.
Bastians hat seinen Streit mit dem VfL Bochum längst vergessen
Seinen Streit mit dem VfL hat Bastians längst vergessen. Er hatte sich mehrfach mit dem ehemaligen Sportvorstand Christian Hochstätter angelegt. Nun sagt Bastians: "Ich stehe mit vielen aus dem Team und drumherum noch in Kontakt. Es gab ja innerhalb der Mannschaft, mit den Mitarbeitern, die jetzt noch da sind, und mit dem Verein keinerlei Probleme." Dass sich der VfL unter Trainer Robin Dutt stabilisieren konnte und sogar noch auf den sechsten Platz kletterte, freut Bastians. Er selbst hat noch unter Dutt in Freiburg gespielt: "Ich bin froh, dass die Jungs noch eine so gute Serie hingelegt haben."
Bastians und Hochstätter waren oft aneinander geraten. Nach einem Zwischenfall vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg im September 2017 (1:3) war Bastians suspendiert worden. Bastians drohte mit dem Gang vor das Arbeitsgericht. Nach einem Gespräch wurde die Suspendierung aufgehoben, Bastians trainierte und spielte wieder. Sein Verhältnis zum Vorstand, vor allem zu Hochstätter, bezeichnete er als "zerrüttet". Auch Hochstätter redete nach vielen Schlagzeilen über den Streit nicht mehr positiv über Bastians: "Am lange Ende ist das der Mannschaft auf den Sack gegangen. Das muss ich mal sagen. Als Mensch, sage ich ganz offen, tue ich mich schwer, wenn hier eine schreibt: ,ein Bochumer Junge.'"
In der Winterpause der Saison 2017/2018 endete Bastians' Zeit beim VfL dann - zumindest vorübergehend. Da erhielt er das lukrative Angebot aus China und pochte auf eine Zusage der Bochumer, den Klub verlassen zu können, falls es ein lukratives Angebot für ihn gäbe. Doch zunächst willigte der VfL nicht ein. Erst als Tianjin Teda eine Million Euro Ablöse bezahlte, gab der VfL Bastians frei. "Ich wollte in Deutschland bleiben", sagt Bastians dazu, "aber dort hätte einer für einen fast 30 Jahre alten Zweitliga-Innenverteidiger diese Ablöse bezahlt.
Bastians' Trainer in China ist Deutschlands Ex-Nationalspieler Uli Stielike. Dessen Tochter ist mit Bastians' Bruder verheiratet. "Aber ich bin sicher nicht nur wegen der familiären Verbindung hier", erklärt Bastians. Denn er verdient in China sehr gut und das sportliche Niveau - sagt er - könne sich auch sehen lassen. "Diese Summe könnte ich in Deutschland nicht verdienen - aber viele meinen aus der Distanz, dass es hier nicht so hochklassig zugeht. Dann sollen sie sich mal ein paar Spiele hier genau anschauen", erklärt er.