Vor 25.257 Zuschauern unterlagen die Zebras am Sonntag beim 1. FC Nürnberg mit 1:3 (1:2). Nach sieben Spielen ohne Niederlage ging die Mannschaft von Trainer Ilia Gruev zum ersten Mal wieder leer aus.
Nürnberg verdiente sich den Sieg und die Tabellenführung durch höchste Effizienz. Drei Chancen reichten zu drei Tore und dem zehnten Spiel mit Punktgewinn in Folge. Der Club musste beim Topspiel des Tages auf seinen Chefstürmer Mikael Ishak verzichten. Der Torjäger mit zwölf Treffern fällt auf Dauer mit einer Knieverletzung aus. Tobias Werner rückte dafür in den Sturm ein. MSV-Trainer Ilia Gruev hatte jedoch ebenfalls seine Personalsorgen.
Ausgerechnet die so gut gezurrte Viererkette vor dem Tor musste gleich doppelt neu geschmiedet werden. Für den an Grippe erkrankten Innenverteidiger Dustin Bomheuer stellte sich Thomas Blomeyer neben Gerrit Nauber. Auf der rechten Abwehrseite ersetzte Nico Klotz den gesperrten Enis Hajri. Immerhin, es gab Entwarnung bei der Besetzung der Position rechts vorne. Ahmet Engin hatte unter der Woche ebenfalls mit Grippe das Bett gehütet, meldete sich aber rechtzeitig als fit zurück.
Zwei Neue, Nico Klotz und Tobias Werner, sorgten dann für den ersten umstrittenen Moment der Partie. Der FCN-Angreifer Werner ging nach einem Körperkontakt mit Duisburgs Außenverteidiger, direkt an der Strafraumgrenze zu Boden. Schiedsrichter Arne Aarnink gab Elfmeter. Hanno Behrens verwandelte in der 8. Minute für die Gastgeber, auch wenn MSV-Keeper Mark Flekken die Ecke ahnte. In der 23. Minute legte der Tabellenzweite erneut durch Behrens nach. Bei den MSV-Fans dämmerten Erinnerungen an die 1:6-Niederlage im Hinspiel auf.
Doch die Zebras fingen sich. Zunächst pfiff der Schiedsrichter MSV-Stürmer Stanislav Iljutcenko aus bester Position wegen einer vermeintlichen Abseitsposition zurück. Da irrte der Mann in Schwarz. Dann setzte Moritz Stoppelkamp (41.) einen Drehschuss von der rechten Strafraumgrenze zum Anschluss gegen einen sehr verdutzten Fabian Bredlow ins Netz.
Nach dem Wechsel übernahmen die Gäste vollends die Kontrolle über das Spiel. Nürnberg zeigte Respekt vor einem spielstarken Aufsteiger und schaltete auf Kontermodus um. Was dem MSV zur Kopfwende fehlte, war die Präzision vor dem Tor. Fabian Schnellhardt zielte aus 18 Metern nicht gut genug (49.). Ahmet Engin (52.) setzte seine Chance über das Tor. Stoppelkamp (69.) scheiterte mit einem Dribbling in der Herzkammer der Hausherren. Bemühen und Spielkultur waren zu sehen, nicht aber der finale Pass oder konzentrierte Abschluss. Die Strafe folgte auf dem Fuß. Nach einer Ecke entschied Eduard Löwen (71.) mit einer strammen Direktabnahme zum 3:1 die Partie.