15 Jahre ist es her, als der VfL Bochum zum ersten und bis dato auch letzten Mal gegen den KSV Holstein Kiel antrat. Mit 2:1 gewann der VfL das DFB-Pokalspiel im hohen Norden, Dariusz Wosz und Paul Freier erzielten die Treffer für das Team von Trainer Peter Neururer im November 2002.
Am Samstag (13 Uhr) kommt es zur Zweitliga-Premiere zweier Clubs, die beide eine gehörige Portion Tradition mitbringen. Kiel war Deutscher Meister im Jahre 1912, und Bochum galt weit später mal als unabsteigbar. Es ist also eine durchaus bemerkenswerte Premiere in der (zweiten) Bundesliga, die zumindest die VfL-Anhänger auf Touren bringt. Mit mehr als 1000 Bochumern ist zu rechnen im Holstein-Stadion, das ja nur 12 500 Fans zulässt.
Viele VfL-Fans reisen an Eine Vorleistung an Unterstützung trotz des holprigen Starts. Nach nur drei Punkten aus drei Spielen in der „Englischen Woche“ steht Bochum weiterhin unter Zugzwang, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren - und dort mischt noch Kiel mit dank seiner 16 Punkte aus acht Spielen - Bochum hat erst 10.
Für Ismail Atalan ist der Höhenflug des Aufsteigers keine Überraschung. Der Trainer des VfL kennt den Gegner ja bestens aus der 3. Liga, als er mit den Sportfreunden Lotte in der Vorsaison in Kiel 1:3 verlor und zuhause nur ein 0:0 erreichte. Die Norddeutschen „haben den großen Vorteil, dass sie ein eingespieltes Team sind“, sagt Atalan.
„Kiel hat die Euphorie mit in die 2. Bundesliga mitgenommen“, meint der Trainer und gerät beim Blick auf die Offensive des KSV geradezu ins Schwärmen. „Sie sind individuell richtig gut besetzt. Wir müssen höllisch aufpassen.“
Drei prominente Ausfälle Nun reist allerdings auch der VfL nicht mit einem Haufen Amateure nach Kiel, sondern mit gestandenen Profis, die den Klub Richtung Aufstieg hieven sollen. Sidney Sam etwa, der Ex-Nationalspieler, ist wieder dabei, könnte auf der rechten Seite zum Einsatz kommen. Ebenfalls zurück im Kader sind nach den Ausfällen von Tim Hoogland, Dimitrios Diamantakos (beide verletzt) und Kevin Stöger (gesperrt) Thomas Eisfeld, der wohl Stögers Aufgabe im Mittelfeld übernimmt, und Vitaly Janelt.
Das von RB Leipzig ausgeliehene Top-Talent des VfL fiel bisher wegen Knieproblemen und seiner Folgen meistens aus, nur gegen Dresden konnte er bisher mitmachen. Der 20-jährige Mittelfeldspieler kann sowohl für Ruhe sorgen als auch den entscheidenden Pass spielen. Nachgereist ist Luke Hemmerich, der eventuell für den leicht erkrankten Selim Gündüz erstmals in den Kader rücken könnte.