Aufsteiger:
Er hat Bochum den Glauben an die Stürmer-Gilde zurückgegeben: Simon Terodde überzeugte mit 16 Treffern, weiteren direkten und indirekten Torbeteiligungen und seiner Laufarbeit für die Mannschaft. Letzteres gilt ganz wesentlich auch für Anthony Losilla. Der Sommerzugang war der Mittelfeldmotor im VfL-Spiel. Seine Präsenz, Zweikampfstärke und Passgenauigkeit waren ganz wichtig für das fragile Defensivgebilde. So kurios es bei der schlechtesten Abwehr der Liga klingen mag: Auch Innenverteidiger Felix Bastians gehört zu den Aufsteigern. 2014 noch oft verletzt, war er nach der Winterpause der Stabilitätsanker in Bochums Viererkette.
Absteiger:
Yusuke Tasaka hat den Umschwung nicht mehr geschafft. Unter Trainer Gertjan Verbeek spielte er keine Rolle mehr und kam erst in den letzten Spielen wieder zum Einsatz. Die Zeit des symphathischen Japaners beim VfL ist abgelaufen. Für Piotr Cwielong gilt ähnliches. Der Pole profitierte lediglich von Verletzungen anderer Spieler und kam so zu einigen Einsätzen. Youngster Henrik Gulden konnte sich derweil kaum beweisen. Verletzungen und wenig überzeugende Auftritte in der U23 warfen den Norweger zurück.
Zukunft:
Die Auflösung der U23 stellt den VfL vor neue Herausforderungen. Mit den U17-Nationalspielern Gökhan Gül und Görkem Saglam kommen zwei hochtalentierte Youngster, die langsam aufgebaut werden müssen. Ein Torwartzweikampf wartet in der Vorbereitung. Tobias Weis, Thomas Eisfeld und mögliche Neuzugänge – einige Fragezeichen stehen an der Castroper Straße.
Stärken:
Prunkstück Offensive: 53 Treffer sprechen nach nur 30 Toren in der vorherigen Spielzeit eine klare Sprache. Die zusammen mit Meister Ingolstadt beste Offensive der Liga hatte Aufstiegsformat.
Unberechenbarkeit vor dem Tor: Nicht nur Simon Terodde knipste. Stanislav Sestak traf neunmal, Michael Gregoritsch erzielte immerhin sieben Tore.
Sicherer Rückhalt: Die Torhüter überzeugten beim VfL. Michael Esser war ein ganz starker Rückhalt und auch Andreas Luthe rief über weite Strecken gute Leistungen ab.
Schwächen:
Schießbude der Liga: 55 Gegentore in 34 Spielen sind eigentlich der Wert eines Absteigers. Die Gründe dafür sind nicht bei der Viererkette, sondern bei der mannschaftlichen Gesamtleistung in der Defensivarbeit zu suchen.
Gegentore mit Ansage: Satte 20 Gegentore fielen nach Standards. So kann man in der zweiten Liga kaum mehr als Platz elf erreichen.
Verletzungsmisere ohne Ende: Vorwerfen kann man es keinem, dennoch brachte die Verletzungsseuche den VfL in Not. Vor allem nach dem Winter fielen teilweise ein Duzend Spieler aus – für den VfL nicht zu kompensieren.