"Wir wollen uns auf fünf, sechs, sieben Positionen verstärken, sind mitten in den Gesprächen. Ich bin guter Hoffnung, mit einem starken Kader in die neue Saison zu gehen", erklärt MSV-Chef Walter Hellmich. Gesucht wird noch im Mittelfeld und Angriffs-Bereich, dazu auf der linken Seite, wo mit Alex Bugera (Kaiserslautern) ein Eckpfeiler wegbricht und mit Stefan Blank (Operation nach Thrombose) noch ein Comeback-Fragezeichen steht. Gehandelt werden Jeffrey Leiwakabessy (Abwehr) und Matthias Lehmann (Mittelfeld) von Alemannia Aachen, dazu soll sich der MSV mit Blago-Blagoy Georgiev einig sein.
Der 25-Jährige ist aktueller bulgarischer Nationalspieler, steht noch bis 2009 bei RS Belgrad unter Vertrag. Mit Eintracht Frankfurt soll sich der Langhaar-Träger bereits vor Wochen zu Verhandlungen getroffen haben.
Parallel dazu läuft beim MSV die Fahndung nach einem Sportlichen Leiter - ein Posten, der bisher unbesetzt war. Im Kandidaten-Kreis: Kurt Gaugler, ehemals mit Rudi Bommer bei Wacker Burghausen tätig.
Was die bisher getätigten Transfers angeht, sind die Zebras voll überzeugt. "Von Maicon halten wir eine Menge und glauben, dass er uns weiterbringt. Er ist eine Nummer zehn, wurde von unseren Scouts über Wochen beobachtet. Santos will als Verteidiger in der Bundesliga bestehen, um sich für die Nationalelf Brasiliens zu empfehlen. Das sind riesige Ziele, dazu kommt der menschliche Eindruck. Der ist genau so, wie wir uns das vorstellen", freut sich Hellmich auf die Zusammenarbeit mit dem Copacabana-Duo.
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Der Defensiv-Spezi kickte insgesamt 15 Jahre bei Flamengo Rio de Janeiro, wurde U17-Weltmeister und 2006 Pokalsieger mit seinem Team. Ein kurzes Intermezzo gab der Familienvater bei 1860 München, brach sich aber dort den Fuß, quälte sich wochenlang durch die Reha. Als Rudi Bommer bei den "Löwen" das Zepter übernahm, hätte er Santos gerne behalten, aber die Möglichkeiten ließen es seinerzeit nicht zu, da in diversen Verträgen mehrere Optionen griffen und somit der Personal-Spielraum arg eingeschränkt war. "Mir wurde jetzt bekannt, dass er auf dem Markt ist, da haben wir die Bemühungen intensiviert", sagt Bommer, "Fernando hat zwei Tage mittrainiert. Er ist stark, robust, schnell. Das ist genau das, was wir brauchen."
Santos selbst erlebte die Zebra-Party gegen Essen live mit, zeigte sich tief beeindruckt: "Vergleichbares habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Was in der Arena abgelaufen ist, hat bei mir tiefe Emotionen hervorgerufen. Der MSV ist für mich kein kleiner Verein, hier gibt es hervorragende Möglichkeiten. Wenn ich demnächst in der Bundesliga auf viele meiner Landsleute treffe, dann bedeutet das auch die Chance, mich für höhere Aufgaben anzubieten."
Ein paar Brocken Deutsch hat Santos noch aus seiner Zeit in München drauf: "Ich bin happy, beim MSV zu sein und freue mich riesig auf die neue Herausforderung." Gestern, Mittwoch, jettete der Abräumer wieder zurück nach Südamerika, gönnt sich noch einige Wochen Erholung, bevor sein zweites "Abenteuer" in Deutschland beginnt. "Diesmal hoffentlich ohne Verletzungs-Pech", sagt er.