Am Mittwoch kündigte Präsident Ulrich Lepsch seinen Rücktritt zum Ende seiner turnusmäßigen Amtszeit Ende Mai 2014 an. Nachfolger des 54-Jährigen, der Energie seit knapp zehn Jahren vorstand, wird der bisherige Vizepräsident Wolfgang Neubert. Darauf verständigten sich Verwaltungsrat und Präsidium.
"Nach fast zehn Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit zunächst im Verwaltungsrat und anschließend im Präsidium ziehe ich die Konsequenzen aus der sportlichen Entwicklung in dieser Saison", sagte Lepsch, der für eine neuerliche Amtszeit unabhängig vom Ausgang der Saison nicht zur Verfügung stehe.
Ausschlaggebend für Lepschs Rückzug ist offenbar auch der Umgang mit seiner Person. Die Art und Weise der kritischen Auseinandersetzung mit der sportlichen Situation sei in den zurückliegenden Wochen sehr unsachlich geführt worden, im persönlichen Umgang im Stadion und außerhalb seien Fairness und Respekt zunehmend verloren gegangen. "Ich habe mich im Verein gern engagiert und wollte ihn stets voranbringen, statt ihm im Weg zu stehen. In jüngster Vergangenheit konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies in Abrede gestellt wird", sagte Lepsch.
Gleichzeitig schlug Lepsch selbstkritische Töne an: "Ich kann die große Enttäuschung der Fans über die aktuelle sportliche Situation gut verstehen, weil ich genauso enttäuscht bin. Nicht alle unsere Entscheidungen haben den erhofften Erfolg gebracht." Es seien aber am Ende auch nicht die Gremien, die auf dem Platz stünden. Es seien Mannschaft und Trainerstab.
Lepsch hatte sein Amt im Jahr 2005 angetreten. Damals stand Energie sportlich kurz vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und finanziell vor dem Aus. Energie Cottbus könnte bereits am Donnerstag als erster Absteiger feststehen.