Der Chef des Münchner Vorortklubs, der früher einmal dem Vorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL) angehörte, erklärte weiter: `Man schwächt ganz bewusst kleine Mannschaften, die man nicht in der Liga haben will. Beim DFB ist das ganze System marode: Die Schiedsrichter spielen verrückt und tote Vereine holen sich große Investoren ins Haus. Kleine Vereine, die grundsolide wirtschaften, werden rasiert und bleiben irgendwann auf der Strecke. `
Als Beispiele nannte der 68-Jährige Bundesliga-Tabellenführer Schalke 04 mit Sponsor Gasprom und Zweitliga-Aufsteiger TSG Hoffenheim mit Geldgeber Dietmar Hopp. Der Dachverband wies die Vorwürfe umgehend zurück. `Der Rundumschlag gegen den DFB und die Schiedsrichter entbehrt jeder Grundlage. Deshalb ist jede weitere Kommentierung der Äußerungen von Herrn Kupka überflüssig´, sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger auf sid-Anfrage. Kupka, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU im bayerischen Landtag, bezog sich mit seinen Vorwürfen auf die Schiedsrichterleistung bei der 0:1-Niederlage im Derby bei 1860 München am vergangenen Sonntag. Bereits unmittelbar nach dem Spiel hatte er scharfe Kritik an den Unparteiischen geübt. Das Gespann um Jochen Drees (Mainz) sei `dem Ganzen nicht gewachsen´ gewesen und habe gleich mehrere Fehlentscheidungen gefällt.
Kupkas Angaben zufolge habe man den DFB im Vorfeld der Partie um ein erfahrenes Schiedsrichter-Team gebeten. `Und was bekommen wir? Lehrlinge!´, sagte er. Unterdessen hat sich der Haching-Boss mit Trainer Werner Lorant auf eine weitere Zusammenarbeit bis 2008 auch im Abstiegsfall verständigt. `Er hat Leben in die Bude gebracht. Ich bin mir sicher, dass er uns über längere Sicht sehr helfen kann´, erklärte Kupka. Der 58 Jahre alte Coach, der mit seinem Team zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz aufweist, hat für den Fall des Klassenverbleibs übrigens medienwirksam angekündigt, sich von seinem Markenzeichen zu trennen. Seine graue Mähne will sich Lorant dann abrasieren lassen und eine Glatze tragen.