Der Blondschopf musste sich zu Spielbeginn zunächst mit dem ungeliebten Platz auf der Reservebank abfinden. „Ich habe mir vorher gesagt: Wenn ich reinkomme, will ich auch Impulse setzen“, erklärt Daun. Bommer: „Das war im Groben schon vor dem Match so festgemacht worden. Ich habe Dauni erklärt: Du kommst rein und entscheidest das Ding. Genauso ist es auch eingetreten.“
Markus Daun (Foto: firo).
Für Daun war das sechste Saison-Tor nicht nur mit das Schönste nach seinem Klasse-Köln-Knaller aus der Hinrunde, sondern auch ein ganz Wichtiges. Der Ex-Werderaner: "Ich habe jetzt fast vier Wochen lang gar nichts machen können, daher freut es mich umso mehr, wenn ich auflaufen darf und zusätzlich auch noch Tore erziele." Sein Blick richtet sich schon gen Wochenende: "Ich rechne mir schon Chancen aus, dass ich gegen Brauchschweig spielen werde, aber das letzte Wort hat wie immer der Trainer. Ich kann mich nur durch gute Leistung auf dem Platz und im Training empfehlen." Der Familienvater stellt klar: "Ich will spielen, weil ich gut bin, und nicht, weil irgendjemand anderes schwächelt. Wir müssen nur konzentriert weiter agieren und gewinnen. Wer dann letztendlich die Tore macht, ist auch egal."
Gerade darin verbirgt sich das vielleicht entscheidende Faustpfand der Duisburger. Neben Youssef Mokhtari (zwölf Erfolge), der internen "Nummer eins" aus der Scorer-Liste, folgen Klemen Lavric (10), Markus Kurth (8), Mo Idrissou (7) und eben Markus Daun (6). Bommer: "Wichtig ist doch, dass niemand fallen gelassen wird. Wir benötigen wirklich jeden einzelnen Spieler. Die Situation, dass man Mal draußen sitzt, kann immer vorkommen. Mokhi hat sie zum Beispiel in Kaiserslautern erlebt, zuletzt auch Marco Caligiuri oder Dauni. Das hat letztlich alles etwas mit Team-Denken zu tun, es geht nicht um Einzelne, sondern um den Gesamt-Erfolg."
Auch Lavric, dessen Eindruck ("Ich werde immer rausgenommen, egal, ob ich gut oder schlecht spiele") sicherlich aus dem Gefühl der bitteren Enttäuschung entstanden ist, fand sich in der Vorrunde zwischenzeitlich unter den Ergänzungs-Kickern wieder. Bommer: "Gegen Leverkusen kam er im Pokal von der Bank aus rein, schoss anschließend das Siegtor."
Dass der slowenische Nationalspieler nach der vorzeitig beendeten Augsburg-Schicht biestig in die Katakomben huschte, anstatt sich die Restzeit Daumen drückend von der Bank aus anzuschauen, beunruhigt Bommer auch im Nachhinein nicht: "Besser so, als wenn jemand völlig gleichgültig reagiert. Von mir aus kann ein Spieler auch eine Flasche umschmeißen – kein Problem. Wir betreiben einen emotionalen Sport, du musst manchmal die Sau rauslassen, um Frust abzulassen."