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Oliver Reck
„Der MSV hat sich selbst zerlegt“

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Oliver Reck: „Der MSV hat sich selbst zerlegt“
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Obwohl sich der Verein zum schwebenden Lizenzverfahren nicht äußert, kommen immer mehr Details ans Licht, warum dem MSV der Absturz in die Bedeutungslosigkeit droht.

Als finaler Grund für die Nichterteilung der Spielberechtigung für die zweite Liga könnten Rechen- und/oder Formfehler in die Geschichtsbücher eingehen.

Die Hauptursache sind aber die seit Jahren andauernden Macht- und Grabenkämpfe hinter den Kulissen. Dieser Meinung ist auch Oliver Reck. Der ehemalige Trainer des MSV bekam das Theater hautnah mit, schließlich ging es in der Rückrunde der vergangenen Saison bei den Querelen auch um ihn. Nach dem schlechten Start forderten einige Vereinsverantwortliche lauthals seinen Kopf, die anderen hielten aber die Hand über Reck. Eine einheitliche Sprachregelung oder gar Rückendeckung gab es für Reck in der Öffentlichkeit aber erst nach dem geschafften Klassenerhalt.


„Das ist ja auch klar, denn der Klub ist führungslos“, schüttelt der 48-Jährige ungläubig den Kopf: „Der Verein ist handlungsunfähig, weil niemand da ist, der die vorhandenen Strukturen nutzen kann. In der sogenannten Führungsetage des MSV kann ich niemanden aufzählen, der in der Lage wäre, das Fußballgeschäft zu führen, oder die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Ergebnis spricht jetzt für sich. Der MSV hat sich durch das ewige Theater selbst zerlegt.“ Reck, der im Januar einen Herzinfarkt erlitt, nach der erfolgreichen Reha aber wieder wie Peter Neururer im Vollbesitz seiner Kräfte ist, will nicht glauben, dass „so ein Traditionsverein in der Oberliga spielen wird. Das ist eine Farce, die niemals hätte sein müssen.“

Dass er in der vielleicht letzten Zweitligasaison nach nur drei Spieltagen entlassen wurde, interessiert den Europameister von 1996 nicht mehr. „Geht der Verein unter, liegt es nicht am Trainer, der sportlichen Leitung oder den Spielern. Die Verantwortung tragen einzig und allein die Funktionäre in den Gremien.“ Sein Zusatz: „Clemens Tönnies führt Schalke, Hans-Joachim Watzke den BVB oder Uli Hoeneß die Bayern. Solche Leute haben das Gefühl, ein Wirtschaftsunternehmen zu leiten. In Duisburg hat das aber niemand.“

Reck hofft, dass die Fans, die die Leidtragenden der Intrigen sind, irgendwann mal wieder Bundesliga sehen dürfen und fordert: „Ein Neuanfang ist eine Chance, aber nur, wenn es einen scharfen Schnitt gibt. Niemand darf bleiben.“

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