Der DFB ging sogar so weit, dass die Gäste, die zeitgleich mit den Fußballgöttern um Lothar Matthäus in den Nobelherbergen nächtigten, überprüft wurden. Journalisten werden in der Regel geschlossen wie eine Herde in einen Besprechungsraum getrieben. Ihnen wird ein einziger Spieler vor die Nase gesetzt, der dann 20 Minuten spricht - egal ob man ihn hören will, oder nicht. Ganz besondere Klubs, wie zum Beispiel die "Königlichen" von Real Madrid, verlangen für das Zuschauen bei einer Laufeinheit Eintrittsgelder.
Neitzel steht für seine Pommes selbst an
So gesehen dürfen sich Bochums Medienvertreter und die Fans wie im Schlaraffenland fühlen. Wenn eine Handvoll Bochumer Journalisten einen Spieler sprechen möchte, wird dies im Rahmen des Tagesplans prompt erfüllt. Pressesprecher Christian Schönhals und Mitarbeiter Christian Pozo erfüllen uns fast jeden Wunsch, Tag und Nacht. Perfektes Arbeiten ist beim VfL garantiert - perfekte Erlebnisse gibt es für die Fans. Man stelle sich einmal vor, Meistertrainer Jürgen Klopp müsste am Mittagsbuffet bei den Pommes mit den Fans anstehen. Eine Krisensitzung wäre die Folge, Dortmund würde das Hotel kaufen und den Anhängern eine Räumungsklage schicken.
Die zwei Dutzend Bochumer Anhänger kennen so etwas gar nicht. Sie sind auch in den Tagen von Belek mittendrin statt nur dabei. Frühstück, Mittag- und Abendessen Tür an Tür mit ihren Lieblingen, vor und nach den Trainingseinheiten ein Plausch in der feudalen Lobby - Berührungsängste gibt es nicht, zumal der Fanbeauftragte "Moppel" immer den richtigen Ton trifft. Kurz: Beim VfL Bochum ist alles normal. Zum perfekten Glück fehlen nur zwölf Zähler bis Rang drei.