Wie schon im letzten Januar absolviert der VfL sein achttägiges Trainingslager (11.-18. Januar) in der Türkei. Im Fünf-Sterne-Ressort Cornelia Diamond wird eine Woche lang intensiv trainiert und zwei Spiele – gegen den dritten der Kasachischen Liga, SK Aqtöbe (Sonntag, 14.30 Uhr), und gegen den 1. FC Köln (Mittwoch 14.30 Uhr) – runden das Programm ab. Und die Bedingungen werden optimal sein: zum Trainingsplatz sind es nur 100 Meter, zu den Spielstätten ein bzw. drei Kilometer. Kein Wunder, dass der Mannschaftsbus diesmal daheim in der Garage bleibt.
Karsten Neitzel, sind Sie mit dem Verlauf der ersten Trainingswoche zufrieden? Ohne Wenn und Aber, ja. Dass bei der ersten Einheit noch acht Spieler fehlten, war noch nicht dramatisch. Die Auswertung des Laktattests hat mich sogar positiv überrascht und die Spielfreude zum Auftakt gegen den Bezirksligisten Concordia Wiemelhausen war ordentlich. Auch wenn mir noch ein paar Tore zu wenig gefallen sind.
Am Freitag geht es wieder ins Cornelia Diamonds Hotel nach Belek. Wie kommt‘s? Weil wir im letzten Jahr dort sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Der Aufenthalt war perfekt organisiert, wir hatten gute Testspiele gegen starke Gegner. Warum soll man nicht auf Bewährtes zurückgreifen? Ganz wichtig ist für mich, dass der Trainingsplatz zu Fuß zu erreichen ist, dann kann man auch mal mit einer Gruppe länger trainieren und die anderen müssen nicht auf die Rückfahrt warten. Deshalb bin ich jetzt schon davon überzeugt, dass wir auch in diesem Jahr wieder gute Bedingungen vorfinden werden.
Der Platz ist das eine, die Rahmenbedingungen im Hotel etwas ganz anderes. Findet der VfL dort alles, was das Herz begehrt? Ja, das Hotel bietet ein rundum-sorglos-Paket für Profis, denn zwischen den kräftezehrenden Trainingseinheiten und den Spielen sind Pflege und Wellness ganz wichtig. Und auch das ist im Hotel in Belek gegeben.
Wo wird der Schwerpunkt der Trainingsarbeit liegen? Nachdem wir in der nun abgelaufenen ersten Trainingswoche den Schwerpunkt auf eine Kombination aus Laufarbeit und Spielformen, bei denen es mir wichtig war, dass mit wenigen Kontakten die Außen mehr einbezogen werden, gelegt haben, werden wir in der Türkei den Schwerpunkt auf die Kompaktheit legen. Kurz, die Arbeit gegen den Ball müssen wir noch weiter verbessern. Die einzelnen Mannschaftsteile müssen noch präziser zusammen arbeiten. Bei der Gegnerauswahl haben wir in Bochum darauf geachtet, dass wir gegen unterklassige Teams spielen, um Dinge in der Offensive zu üben. In der Türkei wird gegen starke Gegner die Defensive im Mittelpunkt stehen.
"Wir werden sehen, wo es hakt"
Also wird gegen die Kasachen und die Kölner versucht, die Arbeit gegen den Ball unter Wettbewerbsbedingungen zu testen? Genau, denn diese beiden Gegner werden uns in der Defensive fordern und alles abverlangen. Deshalb müssen wir, um erfolgreich zu sein, in beiden Partien ordentlich gegen den Ball arbeiten und da werden wir schnell sehen, wo es noch hakt.
Werden alle Spieler zum Einsatz kommen? So ist es geplant. Ob ich allerdings, wie in den ersten beiden Tests, in der Halbzeit komplett durchwechsel, wird sich erst vor Ort entscheiden. Das hängt sicherlich auch von der ersten Partie in der Türkei gegen Aqtöbe ab. Wenn wir dann wieder daheim sind, werde ich die letzten beiden Testspiele aber sicherlich weitgehend mit der vermeintlichen Startformation beginnen.
Wer fliegt von den Profis denn nicht mit in die Türkei? Bei Christoph Dabrowski und Patrick Fabian, unseren derzeit Dauerverletzten, würde es keinen Sinn machen, sie mitzunehmen. Es macht nur Sinn, dass wir nur Spieler mitnehmen, die dann auch tatsächlich am täglichen Trainingsbetrieb teilnehmen können. Zur Wochenmitte war dies noch nicht bei allen Profis der Fall. Deshalb werden wir eine endgültige Entscheidung, wer in den Flieger klettert, erst im Laufe des Donnerstags treffen.