Als Holmar Örn Eyjolfsson 2011 von der Reservemannschaft des englischen Premier League-Klubs West Ham United zum VfL Bochum wechselte, da legte sich Jens Todt fest: „Holmar ist ein kampfstarker Teamplayer.“
Gut ein Jahr später geht der Sportvorstand noch ein Stückchen näher darauf ein. „Er ist physisch stark, robust in den Zweikämpfen, besitzt ein gutes Kopfballspiel und hat überhaupt keine Angst.“ Damit meint er: Eyjolfsson hat im letzten Jahr deutliche Fortschritte gemacht, erweist sich im Umgang mit seinen Kollegen als extremer Teamplayer und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann sich der Isländer in der VfL-Stammformation festbeißt. Todt. „Das kommt auch noch, vielleicht muss er ein wenig an der Spieleröffnung arbeiten.“
Der Isländer fühlt sich in Bochum pudelwohl und kann sich gut vorstellen, auch dann in Bochum zu bleiben, wenn sein Vertrag in eineinhalb Jahren ausläuft. Allerdings nur, wenn er bis dahin endlich regelmäßig spielt. „In dieser Saison habe ich bisher drei Kurzeinsätze gehabt, habe sowohl im Mittelfeld als auch zuletzt auf der rechten Seite eine Chance bekommen. Für dieses Vertrauen bin ich dem Trainer sehr dankbar.“
Doch über kurz oder lang will Eyjolfsson in die Innenverteidigung. Auch, damit sein bisheriges kurzes Intermezzo in der Nationalmannschaft keine Eintagsfliege bleibt. „Gegen Frankreich und gegen Schweden war ich im Kader, habe in der letzten Begegnung zehn Minuten gespielt. Aber da wir in Island drei richtig gute Innenverteidiger haben, kann ich mir nur dann Hoffnungen auf einen Einsatz machen, wenn ich in Bochum regelmäßig spiele.“
Kaiserslautern ist fällig
Privat geht es dem 22-Jährigen gut. Seine isländische Freundin lebt mittlerweile auch in Bochum, absolviert ein Jura-Fernstudium und reist nur zu den Prüfungen in die Heimat. Eyjolfsson: „Wenn das jetzt noch mit dem Spielen klappt, dann wäre es hier perfekt.“
Fast perfekt wäre es auch, wenn Bochum am Donnerstag gegen Kaiserslautern (Anstoß 20.15 Uhr) wieder punktet. „Die gesamte Mannschaft macht derzeit eine ausgezeichnete Defensivarbeit. Leider kommt vorne eine gewisse Portion Pech dazu.“ Doch auch, wenn der Isländer Kaiserslautern als den Topfavoriten der zweiten Liga ansieht, ist er optimistisch, dass gegen die Pfälzer der zweite Heimdreier fällig ist: „Donnerstag ist alles anders.“