Rooij gilt als Schwergewicht in der Wettszene und soll unter anderem versucht haben, Spiele des FC St. Pauli zu manipulieren. Im Zuge des 2009 enthüllten Wettskandals um Ante Sapina und Co. war auch Rooij, der bereits vor knapp zwei Wochen festgenommen worden sein soll, ins Blickfeld von Staatsanwaltschaft und Polizei geraten. Laut Aussage des ehemaligen St.-Pauli-Stürmers René Schnitzler soll Rooij ihm knapp 100.000 Euro für die Manipulation von Spielen des heutigen Zweitligisten gegeben haben. Rooij bestreitet dies. Schnitzler hat zugegeben, Geld in Amsterdam angenommen zu haben, bestreitet aber, dass Manipulationen stattgefunden haben.
"Ich kommentiere keine Namen. Aber richtig ist, dass wir im Zuge des 2009er-Wettskandals einen europäischen Haftbefehl gegen einen niederländischen Landsmann erlassen haben", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum, Bernd Bienioßek, zu Spiegel online.
Die Bochumer Staatsanwaltschaft will nun in Gesprächen mit ihren niederländischen Kollegen eine Auslieferung erreichen. "Bislang wurde uns nicht gesagt, dass das ausgeschlossen sei. Eine weitere Möglichkeit könnte aber sein, dass die holländischen Kollegen unser Verfahren übernehmen und die Niederlande den Prozess führen werden", sagte Bienioßek. Angeblich will die Staatsanwaltschaft Bochum Anfang kommenden Jahres ein Verfahren gegen Schnitzler eröffnen.