Natürlich hat mein Ruf gelitten. Aber damit kann ich leben, sofern es mit dem 1. FC Köln wieder nach oben geht´, sagte der 53-Jährige im Interview mit der Bild-Zeitung. Die Enttäuschung beim einstigen Meistermacher des VfB Stuttgart (`Ich leide wie ein Hund´), der mit großen Erwartungen im vergangenen Herbst zum ersten Bundesliga-Champion zurückgekehrt war, sitzt tief: `Das geht mir alles an die Substanz. Ich konnte dem Verein bisher nicht so helfen, wie ich mir das vorgestellt habe. Der FC ist wie ein Kind für mich, Aber mein Baby ist krank und springt nicht fröhlich herum. Ich komme mir da vor wie ein Facharzt, der einen Patienten pflegen soll. Aber alle Therapien schlagen nicht an, der Gesundheitszustand verschlechtert sich sogar´, führte der ehemalige Bundesliga-Trainer von Bayer Leverkusen aus, der im Jahr 2000 vor der Berufung zum Bundestrainer gestanden, aber aufgrund seiner Kokain-Affäre seine Chancen auf den Chefcoachposten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) verspielt hatte.
An Rücktritt denkt Daum offenbar nicht: `Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich die Weichen stellen muss. Indem ich zum Beispiel mit der Aufstellung experimentiere. Ich will in dieser schweren Phase sehen, auf welche Spieler wir in der Zukunft bauen können.´ Der Fußball-Lehrer gab zu, dass er bei seiner Zusage in Köln ein weiteres Jahr in der 2. Liga nicht einkalkuliert habe. Zurzeit belegt der FC den zehnten Tabellenplatz mit zwölf Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.