Recht hat er, schließlich müssen noch 90 schwere Minuten absolviert werden, damit die Fortuna nach rund 15 Jahren die Rückkehr in die Bundesliga schaffen kann. Dazu sollte der Zweitligist mindestens eine ähnlich starke Leistung zeigen wie im Hinspiel am vergangenen Donnerstag, in dem die Düsseldorfer ein beachtliches 2:1 und somit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag in der eigenen Arena (20.30 Uhr) erzielten.
Dass die Begegnung am Dienstag in der Arena mit rund 51.000 Zuschauern (bereits seit Freitagmorgen) ausverkauft ist, wäre wohl auch bei einem weniger erfreulichen Resultat passiert. Dass es jetzt auch noch richtig um etwas geht, freut den Trainer: „Dann muss ich mich jetzt nicht hinstellen und alle Karten wieder einsammeln, weil keiner mehr kommen mag.“ Die anstehende Aufstiegsentscheidung sei vor allem schön für die Fans, „weil sie solche Spiele lange Jahre nicht sehen konnten“.
„Wer denkt, wir sind schon durch, der liegt komplett falsch.“ Gleichwohl darf der Aufstieg der Fortuna nicht nur des Ergebnisses wegen als wahrscheinlich eingestuft werden. Denn nach der enttäuschenden Leistung der Berliner braucht es für die Hertha schon das „Wunder von Düsseldorf“, um das Duell noch für sich zu entscheiden. Ein Sieg mit zwei Toren Unterschied müsste es schon sein, um noch zu triumphieren. Da gilt es natürlich für die Fortunen, jegliches Nachlassen von vornherein „wegzureden“. Mittelfeldspieler Adam Bodzek fordert am Dienstag „wieder eine super Leistung“ und dass die Gastgeber das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen: „Wer denkt, wir sind schon durch, der liegt komplett falsch.“
Man wolle sich wieder vornehmen, kompakt zu stehen und die Angriffe gut vortragen. So wie es auch im Hinspiel gelang, in dem lediglich nach dem 0:1 der Hertha eine wackelige Phase im Düsseldorfer Spiel zu erkennen war. Mut macht indes das schnelle Wegstecken des Rückstandes und das Aufgehen der defensiven Taktik. Begünstigt natürlich durch die Rückkehr der genesenen Verteidiger Jens Langeneke und Johannes van den Bergh in die defensive Viererkette, die Basis für manchen Erfolg der regulären Spielzeit gewesen war. So machten die Gäste den Berlinern mit zwei eng stehenden Viererketten das Leben schwer, und der zunehmende Mut im Spiel nach vorne wurde auch belohnt. Ähnlich stellt sich Bodzek das auch für den Dienstagabend vor: Hinten sicher stehen und vorne möglichst auch treffen. „Wer sich jetzt auf den Vorsprung verlässt, kann am Dienstag ganz böse erwachen.“
In die gleiche Kerbe schlägt auch „Jojo“ van den Bergh: „Wir können jetzt feiern und uns zum Deppen machen, wenn wir das Ding nicht über die Bühne bringen. Das ist ein hartes Stück Arbeit, wir haben noch 90 Minuten vor uns.“ Seine Spieler weiß Meier also absolut auf seiner Linie: „Bei uns ist Ruhe in der Kabine. Da ist keiner, der meint, es ist schon irgendetwas erreicht.“ Auch das sagt Meier gerne jedem in diesen Tagen – ob er oder sie es nun hören möchte oder nicht.