Der Zweitligist setzte sich im ersten Relegationsspiel bei Hertha BSC nach toller Aufholjagd mit 2:1 (0:1) durch und verschaffte sich eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag im eigenen Stadion (20.30 Uhr/ARD und Sky). Bei Rehhagels letztem Heimspiel als Hertha-Trainer trafen Thomas Bröker (64.) und Adrian Ramos (71.) per Eigentor für Fortuna. Roman Hubnik (19.) hatte Hertha in Führung gebracht.
Vor 68.041 Zuschauern sah Berlin lange Zeit wie der Sieger aus, doch eine Unachtsamkeit von Hubnik und Lewan Kobiaschwili brachte Mitte der zweiten Halbzeit den Ausgleich durch Bröker und damit die späte Wende. Während Fortuna nach 15-Jähriger Abstinenz vor der Rückkehr in die Bundesliga steht, sieht Hertha wohl dem sechsten Abstieg aus dem Oberhaus in der Klubgeschichte entgegen.
Der Zweitligist aus Düsseldorf begann forsch. Die Fortunen boten in Maximilian Beister zwar nur eine Spitze auf - Sascha Rösler saß zunächst auf der Bank - sorgten aber aus einem dicht gestaffelten Mittelfeld mit schnellen Vorstößen für Gefahr. Andreas Lambertz (10.) scheiterte frei vor Herthas Keeper Thomas Kraft. Kurz danach köpfte Adam Bodzek den Ball nach schöner Freistoß-Finte knapp am langen Eck vorbei.
In der 18. Minute kamen die Hausherren erstmals gefährlich vor das Gäste-Tor. Düsseldorfs Jens Langeneke konnte gerade noch gegen Ramos klären. Kurz danach die Führung: Nach einer Ecke von Änis Ben-Hatira wuchtete der aufgerückte Innenverteidiger Hubnik den Ball zum 1:0 ins Netz.
Nach dem Führungstreffer lief das Kombinationsspiel der Hausherren zunächst flüssiger. Vor allem über die linke Seite mit Fabian Holland und Ben-Hatira rollten gefährliche Angriffe nach vorne. Kobiaschwili (32.) hatte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0 auf den Fuß, doch Fortunas Keeper Michael Ratajczak war rechtzeitig zur Stelle.
Im zweiten Durchgang waren die Hausherren dem zweiten Treffer zunächst näher als die Gäste dem Ausgleich. Lautstark angefeuert von ihren Fans zogen die Berliner das Spiel in die Breite und stießen immer wieder in den Rücken der Abwehr. Ramos hätte allein schon frühzeitig alles klar machen können, doch der Kolumbianer vergab kläglich (58./60.). Düsseldorf wirkte schon wie der sichere Verlierer, doch mit der ersten Chance in der zweiten Halbzeit schlug der Gast durch Bröker "eiskalt" zu und kam am Ende sogar zum Auswärtssieg.
Hertha trat ohne die ehemaligen Bayern-Profis Christian Lell und Andreas Ottl an. Lell laborierte noch an den Folgen einer Fußprellung, Ottl fehlte weiter wegen Formschwäche. Bei Düsseldorf kam es im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen den MSV Duisburg (2:2) zu drei Veränderungen in der Startelf. Langeneke und Johannes van den Bergh rückten in die Viererkette. In der Offensive durfte Beister von Beginn an ran.
Vor und während der Partie sorgten einige Düsseldorfer Fans für Ärger, indem sie immer wieder bengalische Feuer abbrannten. Bei den Berlinern verdienten sich Ben-Hatira und Kobiaschwili die Bestnoten, bei Düsseldorf überzeugten Lambertz und Bröker.