Wolfgang Overath, Fußball-Weltmeister von 1974 und Präsident des krisengeschüttelten Zweitligisten 1. FC Köln, denkt trotz des unbefriedigenden Saisonverlaufs nicht daran, persönliche Konsequenzen zu ziehen. `Nein, das ist nicht meine Mentalität. Warum sollte ich aufgeben? Ich trage die Gesamtverantwortung. Und der entziehe ich mich jetzt nicht´, sagte der einstige Regisseur der Geißböcke dem Kölner Express (Dienstag-Ausgabe). Am Sonntag hatte der erste Bundesliga-Champion ein 0:5-Debakel bei Rot-Weiß Essen erlebt und dümpelt nun im Mittelfeld der Tabelle. Die Chancen auf die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus wurden mittlerweile verspielt. Overath verteidigte nochmals die Verpflichtung von Chefcoach Christoph Daum, der die Rheinländer aber bislang nicht auf den Erfolgsweg führen konnte.
`In Christoph Daum haben wir den besten Trainer verpflichtet, den es beim FC je gegeben hat´, sagte der 63-jährige und kündigte an, sich in die Belange des Trainers nicht einmischen zu wollen: `Deshalb halte ich mich - das betone ich - ganz ausdrücklich aus dem sportlichen Bereich raus. Wenn du so einen starken Mann wie Daum holst, kannst du ihm doch nicht in seine Arbeit reinreden.´ Kritik, dass man dem leitenden Angestellten Daum zuviel Macht gegeben habe, lässt Overath nicht gelten: `Als wir Christoph geholt haben, haben alle gesagt, dass wir uns aus dem Sportlichen raushalten sollten. Das haben wir getan. Jetzt kritisieren die gleichen Leute, dass wir Daum nicht allein die Verantwortung überlassen sollten. Verstehen Sie das? Ich nicht!´