Azaouaghs Rückkehr in den Kader dürften die Offensivqualitäten des VfL nun wieder deutlich anheben, denn der 29jährige Dribbler ist ein Spieler für die Überraschungsmomente auf dem Rasen. Die Hoffnung ist groß, denn Azaouagh verrät, „ich bin endlich gesund“.
Nach ständigen Verletzungen hat er in der letzten Trainingswoche vor der Winterpause ins Mannschaftstraining hineingeschnuppert, hat die Zeit zwischen den Feiertagen genutzt, um mit Lauf-, Kraft- und Stabilisationseinheiten die Voraussetzung zu schaffen, wieder regelmäßig zu spielen. Ohne Wenn und Aber, das Fußballjahr 2011 war für Azoahg ein verlorenes Jahr. In der Hinrunde stehen gerade einmal fünf Einsätze zu buche.
Begonnen hat sein Verletzungspech schon in der Rückrunde der letzten Saison, als ihn Levan Kobiashvilli (11. April) so rüde attackierte, dass die Bänder im Sprunggelenk alle (O-Ton) „völlig kaputt“ waren. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob der offensive Dribler in der Relegation zu früh begonnen hat. „Ich war selbst ungeduldig, wollte unbedingt dabei sein. Ich stehe dazu.“ Und so zog sich der Heilungsprozess immer weiter hin, denn obwohl Azaouagh beim Bergmann-Debüt gegen Paderborn und in den nächsten beiden Spielen gegen Duisburg und Ingolstadt in der Startformation stand, verrät er. „Ich habe in der Zeit nicht zehn Mal am Mannschaftstraining teilnehmen können, es war eine einzige Quälerei. Doch das ist jetzt vorbei.“
So einfach: "Habe Bock auf zocken"
Und so brennt der Offensivakteur endlich wieder spielen zu können. Als Trainer Andreas Bergmann ihm am Nachmittag beim Trainingsspiel eine Pause verordnen wollte, wehrte sich der Dribbler dagegen. „Ich habe wieder richtig Bock auf zocken.“ Erstmals in Aktion können ihn die VfL-Fans am Samstag eine Halbzeit gegen den Wuppertaler SV sehen. „Ich kann nichts dafür, dass ich so lange Verletzt war. Ich nehme es wie es kommt, aber ich denke, wenn ich die komplette Vorbereitung mitmache, dann habe ich auch genug Qualität der Mannschaft weiterzuhelfen.“
Azaouagh wurde in der Sommervorbereitung von Friedhelm Funkel hart attackiert, weil er seine Verletzung über den Urlaub verschleppt haben soll. Doch das gute Verhältnis zu Bergmanns Vorgänger hat dies nicht getrübt. „Funkel war doch einfach nur enttäuscht, dass ich nicht spielen konnte, obwohl er mich fest auf dem Zettel hatte. Das nehme ich ihm nicht krumm, es hat super Spaß gemacht mit Friedhelm Funkel zu arbeiten. Da gab es keinen Groll“.
Azouagh will nicht aus der Reihe tanzen
Auch nicht mit Andreas Bergmann, über den Azaouagh verrät. „Er ist als Trainer sehr locker, aber wenn einer wagt aus der Reihe zu tanzen, dann haut er ihm bildlich gesprochen auch einmal etwas auf‘s Maul.“ Doch dazu will der gebürtige Marokkaner nicht gehören, der immerhin eine bemerkenswerte Hinrundenbilanz aufzuweisen hat. Von den fünf Spielen, die er bisher zum Einsatz kam, wurden vier gewonnen. „Diese Serie ist noch ausbaufähig.