28 Akteure folgten den Anweisungen ihres Trainers und 200 Meter weiter drehten zwei Langzeitverletzte ihre Runden. Wann Philipp Bönig, den eine rätselhafte Rückenverletzung plagt, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist ungewiss. Sein Laufpartner Lukas Sinkiewicz, der Anfang Dezember am Meniskus operiert wurde, hat dagegen konkrete Ziele, wie Bergmann verriet. „Er will in der zweiten Trainingswoche einsteigen. Das wäre ideal, weil wir dann ins Trainingslager reisen.“
Rückkehr nach über einem Jahr
Besonders herzlich wurde Matias Concha von seinen Kollegen begrüßt. Der Außenverteidiger, der sich am 6. Dezember 2010 einen schweren Schien- und Wadenbeinbruch zuzog, absolvierte erstmals eine komplette Einheit mit seinen Teamkameraden. „Es ist eine tollte Sache, dass ich wieder dabei bin“, freute sich Concha.“
Das gilt auch für Mimoun Azaouagh und Patrick Fabian, die - obwohl sie schon im Dezember wieder im Training waren - zu Jahresbeginn einen neuen Anlauf nehmen. Und dann sind da ja noch zwei „Neue“. Der eine ist Felix Bastians vom SC Freiburg, der von seinem Klub suspendiert wurde und sich beim VfL fit hält. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Jens Todt einen Linksverteidiger lieber heute als morgen verpflichten würde, doch offensichtlich würde ein Transfer des Freiburgers den wirtschaftlichen Rahmen des VfL sprengen. Schließlich liegen dem gebürtigen Wattenscheider auch Angebote aus der 1. Bundesliga vor, darunter wohl auch eine Offerte von Hertha BSC Berlin.
Reduzierung vor dem Trainingslager
Anders gestaltet sich der Fall Jose Varela. Der 23-jährige offensive Mittelfeldspieler, der auch als zweite Spitze agieren kann, kommt von Bella Vista Montevideo aus Uruguay und soll innerhalb einer Trainingswoche unter Beweis stellen, ob er für den VfL eine sinnvolle Verstärkung wäre. Bergmann: „Das ist ein Spieler, der für uns sehr spannend sein kann. Er hat allerdings eine Ochsentour nach Bochum hinter sich. Deshalb werden wir uns erst in den nächsten Tagen ein Bild machen können.“
Fakt ist, dass von den 30 Akteuren, die die Fans zu sehen bekamen, nicht alle die Reise ins Trainingslager in die Türkei (20. bis 27. Januar) antreten werden. „Das wäre nicht optimal“, erklärte Bergmann. Doch bis dahin sind es noch zwei Wochen und wie schnell es gehen kann, erlebte A-Junioren-Profi Selim Gündüz, der das erste Training vorzeitig beenden musste, weil er sich das Knie verdrehte.
Einer, der noch nicht dabei war, könnte allerdings ins Traningslager durchstarten – Leon Gorezka. Der B-Jugend-Spieler, der schon vorzeitig in die A-Jugend aufgerückt ist, ist derzeit mit der U17-Nationalmannschaft im Trainingslager in Spanien. Gorezka, der mittlerweile auf den Wunschlisten von Bayern München und Juventus Turin steht, soll auch mit in die Türkei fliegen. Bergmann: „Wenn ihm dadurch keine schulischen Nachteile entstehen, würde ich ihn auf jeden Fall mitnehmen.“ Doch dies wird sich erst in den nächsten Tagen entscheiden.
Klar ist dagegen, gegen wen der VfL während des Traningslagers zwei Testspiele bestreitet. Am 22. Januar (15 Uhr) treffen die Bochumer in Side auf Ligakonkurrent Alemannia Aachen. Am 25. Januar heißt der Gegner in Belek dann Rubin Kasan. Die Anstoßzeit steht noch nicht fest. Am Samstag, Montag, Dienstag und Donnerstag trainiert der VfL um 10 und um 15 Uhr. Am Sonntag und Freitag um 10 Uhr, am Mittwoch ist trainingsfrei. Das erste Testspiel des neuen Jahres findet am 14. Januar auf dem Leichtathletikplatz neben dem Stadion statt. Gegner ist um 11 Uhr der Wuppertaler SV.