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VfL: Jonas Ermes
Leichter wird es nie mehr werden

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VfL: Jonas Ermes und sein erstes Mal
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Es ist ein ganz besonderer Tag im Leben eines Torhüters, wenn er erstmals in der Startformation einer Profimannschaft steht. Auch für den Bochumer Jonas Ermes.

„Steht“ ist das richtige Wort, denn in den 90 Minuten des letzten VfL-Testspiels gegen den Kreisligisten SpVgg. Gerthe 11 stand der 19-jährige Jonas Ermes meist nur in seinem Strafraum und schaute dem Treiben vor dem gegnerischen Tor interessiert zu.

Vor dem Spiel hatte er noch gewitzelt: „Es könnte schon sein, dass das erste Spiel bei den Profis gleich mein einfachstes wird.“ Hinterher stellte er trocken fest: „Ich habe keinen Ball gehalten, ich weiß gar nicht, ob ich ihn überhaupt in der Hand hatte. Und mit dem Fuß hatte ich gefühlte sechs Ballkontakte.“ Dass am Ende seine Vorderleute gleich 20 Tore erzielten, wird er nach einer hoffentlich langen Karriere, als Anekdote zum Besten geben können.


Seit vier Jahren trägt der Schlussmann, der vom damaligen VfL-Scout Rouven Schröder bei der Westfalenauswahl entdeckt wurde, das Bochumer Trikot. Nach dem Wechsel vom TuS Plettenberg an die Castroper Straße hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt und durfte sogar schon einmal für die U16 (gegen Irland) und die U19 (gegen Belgien) das Nationaltrikot tragen. Jetzt ist er bei Friedhelm Funkel angekommen und der stellte schon im letzten Sommer fest: „Er ist auf einem sehr guten Weg.“

Im letzten Januar hat er gleich für drei Jahre unterschrieben und die Zusage bekommen, regelmäßig bei den Profis trainieren zu dürfen. „Neuland ist das für mich ja nicht“, erklärt Ermes. „Als Andy Luthe vor einem Jahr verletzt war, war ich auch schon vier Wochen im Profitraining. Damals kam er zu einem 45 Minuten-Einsatz, Dienstag durfte er erstmals über 90 Minuten ran. Funkel: „Er wird die gleiche Entwicklung nehmen wie Michael Esser in der abgelaufenen Saison. Das tägliche Training mit Peter Greiber bringt ihn nach vorne und im Regionalligateam wird er in der kommenden Spielzeit Spielpraxis sammeln.“ Rivalität zwischen den Torhütern Andreas Luthe, Michael Esser und Jonas Ermes gibt es nicht. „Wir verstehen uns prächtig und pushen uns gegenseitig“, verrät Ermes.

Auch abseits des Fußballs zeigt der junge Mann seinen Ehrgeiz. Gerade hat er sein Abitur mit der Durchschnittsnote 2,1 gebaut und für die Teilnahme an der Zeugnisübergabe hat ihm Friedhelm Funkel sogar für einen Tag aus dem Trainingslager in der Klosterpforte beurlaubt. „So etwas ist wichtiger als ein Trainingstag“, weiß der Coach.

Andreas Luthe ist sich jedenfalls sicher, „dass er einen guten Job macht, wenn er gebraucht wird.“ Nach seinem Einjahreskontrakt für die Amateure besitzt der Abiturient noch einen Anschlussvertrag als Profi über zwei Jahre. „Ich will den Sprung in die Bundesliga unbedingt schaffen, aber ich setze mich nicht unter Druck.“ Auf seine Schwächen angesprochen erklärt er ganz sachlich: „Ich muss mich überall verbessern, denn bis nach ganz oben ist es noch ein verdammt weiter Weg.“

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