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Frühstart in Liga zwei
Bruns: "Das ist völlig blödsinnig"

2. Liga: Die Vor- und Nachteile des Frühstarts

Sommerpause? Nein, die wird es im Jahr 2011 für die Zweitligisten nicht geben. Die 49. Spielzeit soll im Unterhaus bereits am 15. Juli angepfiffen werden.

Noch nie zuvor hat eine Saison in der Zweiten Liga so früh begonnen. Die endgültige Entscheidung wird das DFB-Präsidium auf seiner Sitzung am 26. November fällen, doch eine Zustimmung gilt bereits als sicher.

Hintergrund: Nach der kommenden Serie folgt 2012 die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Und die Zweite Liga soll die Meisterschaft ohne englische Wochen bis dahin durchziehen können, deshalb wird sie auch früher als die Eliteklasse (5. August 2011) starten.

Doch der frühe Zeitpunkt wirft etliche Probleme auf. Die aktuelle Saison geht bis zum 15. Mai und damit haben die Spieler, die vertraglich 24 Urlaubstage haben, kaum Zeit, diese auch zu nutzen. Denn sechs Wochen Vorbereitung sind normal. Außerdem stehen die Akteure bis zum 30. Juni bei ihren Vereinen unter Vertrag, müssten aber schon bei ihrem neuen Klub mittrainieren. Wer zahlt die Gehälter? Probleme, die auch die Revier-Vertreter beschäftigen.

RS hat beim MSV und RWO nachgefragt:

Duisburgs Sportdirektor Bruno Hübner: „Der frühe Anstoß der Saison hat Vor- und Nachteile. Die negativen Dinge sind eindeutig: Die Spieler haben eine sehr kurze Regenerationszeit. Außerdem wird es Transferprobleme geben, weil ein abgebender Verein sicherlich nicht mehr das Gehalt bezahlen will, wenn sein Spieler bereits woanders ist. Die Gefahr ist auch, dass der ein oder andere Klub nach dieser Saison noch Freundschaftsspiele austrägt und die Pause dadurch noch kürzer wird. Auf der anderen Seite ist es für die Zweitligisten aber auch eine große Chance, denn es ist ein Alleinstellungsmerkmal. Man kann die Klasse besser vermarkten und mehr Zuschauer gewinnen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man für die erste Runde im DFB-Pokal bereits zwei Punktspiele hinter sich hat und nicht ins eiskalte Wasser geworfen wird. Wenn wir so früh anfangen, sollten allerdings auch die Anstoßzeiten verbessert werden. Wenn man um 13 Uhr in der Sommerhitze spielt, ist das nicht okay. Wir brauchen dann die Topzeiten beispielsweise um 17.30 oder 20 Uhr. Insgesamt ist es sportlich sicherlich ein Nachteil, aber wirtschaftlich Spitze.“

RWO-Coach Hans-Günter Bruns: „Das ist wieder eine Entscheidung, die völlig blödsinnig ist. Wir legen hier am 15. Januar wieder los. Insgesamt sollte man die Saison mal länger laufen lassen, zum Beispiel bis Ende Juni, denn da kann man auch vernünftig Fußball spielen. Stattdessen machen wir eine kurze Winterpause und sind im Mai schon fertig, das ist Blödsinn. Und im Sommer wird die Auszeit auch sehr kurz. Wenn man von einer knapp fünfwöchigen Vorbereitung ausgeht, kann man sich ausrechnen, wieviel Zeit übrig bleibt. Für mich ist das wieder Entscheidung, bei der ich nicht weiß, wo die herkommt und die auch nicht nachvollziehbar ist.“

RWO-Kapitän Benjamin Reichert: „Für uns Spieler ist das nicht gut, denn viel Urlaub haben wir nicht mehr. Jetzt im Winter vier Tage, dann nochmal zwei. Und im Sommer wären es auch nur zweieinhalb Wochen, da kann man kaum in den Urlaub fahren oder mal mit Freunden oder der Familie groß rausgehen. Und wenn man Wehwehchen hat, wird es auch knapp, die auszukurieren. Vier Wochen Pause wären sicher eine angemessene Zeit.“

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