Mit neun Partien geht heute (ab 15 Uhr/live bei Premiere) der 34. und letzte Saisonspieltag der 2. Bundesliga über die Bühne. Im Duell der bereits feststehenden Aufsteiger treffen im RheinEnergieStadion der 1. FC Köln und der MSV Duisburg aufeinander. Beide Mannschaften wollen aber möglichst die Spielzeit als Tabellenerster beenden. Außerdem kommt es zum direkten Vergleich der beiden Top-Torschützen in Liga zwei. "Geißbock" Lukas Podolski steht mit 21 Treffern vor "Zebra" Abdelaziz Ahanfouf, der bisher 17 Treffer erzielte.
Frankfurt einen Punkt vor 1860
Den Kölnern und dem MSV in die Bundesliga folgen wollen auch Eintracht Frankfurt und 1860 München. Während die Hessen Wacker Burghausen empfangen, treffen die "Löwen" zu Hause auf den LR Ahlen. Im Fernduell hat die Eintracht allerdings einen kleinen Vorteil, liegt sie doch einen Zähler vor 1860.
Vor dem Herzschlagfinale erinnerte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen noch einmal an die Bedeutung der Partie. "Ein Aufstieg würde uns sehr viel weiter bringen. In der Bundesliga hätten wir allein 14,5 Millionen Euro mehr an TV-Einnahmen. Ein weiteres Jahr in der zweiten Liga würde ganz schwer werden", erklärte Bruchhagen und hofft nach 1999 und 2003 auf eine dritte Rückkehr der Eintracht in die Bundesliga.
"Wir haben eine sehr gute Saison gespielt"
Aber auch, wenn es nicht klappen sollte, zieht Eintracht Trainer Friedhelm Funkel eine positive Saisonbilanz."Egal, wie es am Sonntag ausgeht. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt und sehr viele junge Spieler eingebaut. Das hat für eine positive Stimmung im Umfeld und in der Stadt gesorgt", meint Funkel.
Die "Löwen" müssen sich gegen den LR Ahlen auf einen harten Kampf einstellen, denn für die Ahlener geht es am Sonntag um alles oder nichts. Bei 1860 zählt für die Westfalen nur ein Sieg, um den Gang in die Regionalliga zu vermeiden.
Ahlen will Abstieg noch abwenden
Dennoch wird Ahlens Trainer Frantisek Straka sein Team nicht zu offensiv einstellen: "Natürlich müssen wir gewinnen, aber wir werden nicht ins offene Messer laufen. Wichtig ist für uns, dass die null hinten steht, vorne werden wir ein oder zwei Tore machen", setzt der Trainer auf kontrollierte Offensive. Allerdings fehelen dem Coach mit Meier, Tredup, Gledson und Frascarelli gleich vier potenzielle Abwehrspieler "Wichtig ist für uns, dass wir kämpfen bis zum Umfallen und in diesem letzten Saisonspiel noch einmal alles geben".
Einen Zähler braucht Energie Cottbus noch, um den Klassenerhalt endgültig unter Dach und Fach zu bringen. "Dass wir es selbst in der Hand haben, ist ein Vorteil, den wir nutzen müssen", so Trainer Petrik Sander vor der Partie beim Karlsruher SC. Die Badener haben sich mit dem Auswärtssieg in Duisburg zwar vorzeitig gerettet, Sander glaubt dennoch nicht daran, dass der KSC der Lausitz etwas schenken wird. "Das Stadion wird voll sein und der KSC will sich sicher gut präsentieren. Wir müssen alles abrufen, um zu bestehen."
Trier zu Gast in Saarbrücken
Eintracht Triers Trainer Paul Linz hält vor dem "Abstiegs-Gipfel" beim 1. FC Saarbrücken wenig von übertriebener Rechnerei. "Wir sind in einer Position, in der wir es selbst in der Hand haben", stellte Linz klar. Bei einem Sieg der Trier würde sich der Blick auf die übrigen Plätze erübrigen. Auch die derzeitige Verletztenliste lässt den 49-Jährigen nicht unruhig werden. Ein Einsatz der angeschlagenen Spieler Milorad Pekovic, Matthias Keller und Sebastian Pelzer ist noch nicht geklärt. Hingegen sieht es bei Abwehrspieler Carsten Marell nach seiner Trommelfellverletzung wieder besser aus. Mit Jesus Sinisterra (Innenbandanriss) und Thomas Reis (Gelbsperre) fehlen zudem zwei Defensivspieler.
Im Duell zweier Mannschaften aus dem Osten empfängt Dynamo Dresden das bereits abgestiegene Team von Rot-Weiß Erfurt. Dabei kann RWE-Trainer Jan Kocian personell aus dem Vollen schöpfen Dennoch werden zuvorderst die Spieler berücksichtigt, "die noch eine Zukunft bei Rot-Weiß haben", so der Übungsleiter. "Ich werde niemandem ein Abschiedsspiel schenken", sagte der Erfurter Trainer.
Oberhausen und Essen verabschieden sich
Das ebenfalls bereits abgestiegene Team von Rot-Weiß Oberhausen verabschiedet sich gegen Erzgebirge Aue im Niederrhein-Stadion von seinen Fans. RWO-Trainer Eugen Hach wird dabei eine Reihe von Akteuren ersetzen müssen. Neben dem gesperrten Nico Frommer werden auch die verletzten Chiquinho, Salifou, Roman, Reichert und Hugo Costa fehlen. Adrian Aliaj und Gerd Wimmer haben ihre Verträge bei den "Kleeblättern" bereits aufgelöst.
In der Partie bei Rot-Weiss Essen, die auch schon für die Regionalliga planen, wird die SpVgg Unterhaching voraussichtlich wieder auf Torjäger Francisco Copado zurückgreifen können. Ob Thomas Sobotzik dabei ist, entscheidet sich kurzfristig.
Hachings Trainer Harry Deutinger hofft derweil im Georg-Melches-Stadion zumindest auf ein Unentschieden, warnt aber gleichzeitig vor dem Revierklub. "Durch die ständigen Positionswechsel und taktischen Änderungen ist RWE im Moment schwer auszurechnen. Und in ihrem letzten Zweitligaspiel wollen die sich natürlich gebührend von ihren Fans verabschieden. Das wird kein Spaziergang für uns", ist sich Deutinger sicher.
"Einfach nur Lust am Fußballspielen"
Alemannia Aachens Trainer Dieter Hecking rechnet in der Partie gegen die SpVgg Greuther mit einem attraktiven Auftritt beider Mannschaften. "Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch, wie das häufig der Fall ist bei Mannschaften, für die es aus taktischer Sicht keine Zwänge mehr gibt. Wir wollen einfach nur Lust am Fußballspielen versprühen", so der Coach.