Trotz des feststehenden Abstiegs aus der zweiten Bundesliga gibt Rot-Weiß Erfurt im Dopingfall um Stürmer Senad Tiganj nicht auf. RWE hält an der Berufungsverhandlung vor dem DFB-Bundesgericht am Mittwoch fest. Das erklärte Ehrenratspräsident Lothar Kaiser nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Köln. Damit muss die Spielvereinigung Unterhaching weiter um den Klassenerhalt zittern.
Das DFB-Sportgericht hatte die 0:2-Niederlage der Bayern gegen Erfurt am 6. April in einen 2:0-Sieg umgewandelt, weil der Thüringer Profi Senad Tiganj gedopt war. Tabellenschlusslicht Erfurt will sich die Punkte vor dem Bundesgericht zurückholen, obwohl das nichts mehr am Abstieg in die Regionalliga ändern kann.
Lizenz für die Regionalliga nicht gesichert
Ob der mit 3,6 Millionen Euro verschuldete Verein allerdings in der kommenden Saison in Liga drei antreten darf, ist wegen der gefährdeten Lizenz unklar. Bis 10. Juni müssen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Sponsoreneinnahmen von 600.000 Euro nachgewiesen werden, die der Verein derzeit nicht hat.
Der RWE-Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Rombach will die Summe mit Bürgschaften absichern und plant am Dienstag ein Treffen mit allen Landtagsfraktionen. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat aber bereits jede Hilfe des Landes abgelehnt. Im Fall des Zwangsabstiegs in die viertklassige Oberliga wollen alle Profis, Trainer Jan Kocian und Manager Stephan Beutel den Verein verlassen.
In jedem Fall gehen werden die Leistungsträger Markus Dworrak (voraussichtlich Energie Cottbus), Markus Kreuz (Real Murcia/Spanien) und George Koumantarakis (Ziel unbekannt).